Berichte von 05/2017

Auf der Suche nach Erfrischung

Montag, 01.05.2017

Heute umrunden wir den See weiter im Uhrzeigersinn und steuern den 70m hohen Wasserfall La Fortuna am Volcano Arenal an. Der Anblick des Vulkans, den wir heute besonders gut sehen können, begeistert uns immer wieder.

Am 29. Juli 1968 brach der Arenal nach 400 Jahren Inaktivität mit aller Wucht aus und begrub einpaar nahe Dörfer und 78 Menschen unter Lava, Geröll und Asche. Heute sieht er so friedlich aus!

Am Catarata Rio Fortuna angekommen, stehen wir nach ca. 500 Stufen Abstieg vor einem glasklaren Pool, in den der Wasserfall hineindonnert. Eine willkommene Erfrischung!

Die Nacht dürfen wir sogar ohne Gebühr auf dem Parkplatz vorm Eingang verbringen. Mehrere Sturzregen gehen nieder, die Temperatur sinkt auf 25°C und während wir diesen Blogeintrag schreiben, quaken die Frösche um die Wette.

Weiter auf dem Weg zu den Vulkanen Costa Ricas

Mittwoch, 03.05.2017

Auf dem Parkplatz des Wasserfalls kommen wir mit einem Reiseleiter ins Gespräch und dieser ortskundige Mann empfiehlt uns einige Orte und damit unsere Route für den Tag. Wir schrauben uns auf über 1000m in die Höhe, kommen in den Bereich der aufsteigenden Winde vom Atlantik, die in der Höhe zu Wolken und Nebel werden und staunen über die landwirtschaftliche Nutzung. Wir sehen große Kaffeeplantagen und Gemüsefelder, wo wir zumindest Kohl ausmachen können.

Im kleinen, auf ca. 1400m hoch gelegenen Ort Zarcero hat ein kreativer Gärtner in den 60-gern begonnen, die langweiligen Hecken des Kirchplatzes zu Figuren zu beschneiden. Mittlerweile ist eine schöne Sammlung von realen und irrealen Wesen entstanden.

In Sarchi, einem Zentrum der  Möbelindustrie sind bemalte Ochsenkarren zu sehen, die bis unlängst als Kaffeetransporter dienten.

Nirgendwo finden wir eine geeignete Übernachtung und so fahren wir in die Nähe des zur Zeit wegen Aktivität des Vulkans Poás geschlossenen Nationalparks, in der Hoffnung, hier eine Bleibe zu  finden. Behilflich ist mal wieder iOverlander, wo das Restaurant Doña Julia empfohlen wird. Und so erleben wir auch die Realität, denn wir werden sofort bei der Auffahrt freundlich und mit Handschlag von Leo begrüßt und das Übernachten auf dem weitläufigen gepflegten Grundstück der Familie Araya ist besiegelt.

Die Hecke links im Grundstücksbild ist lecker für Schmetterlinge und Kolibris

Am nächsten Tag, als wir uns über die Umgebung erkundigen, erkennt man unsere Verlegenheit und Moises, der 19- jährige Sohn des Familienoberhaupts Arnoldo bietet an, uns über die Finca seines Onkels entlang eines kleinen Flüsschen zu führen. Das nehmen wir gern an und es wird ein wunderbares Naturerlebnis mit viel Information. Wir überqueren den Bach und eine Familie von otterähnlichen Tieren entschwindet ins Unterholz, ehe wir ein Foto machen können.

Wandern macht hungrig und so genießen wir am frühen Nachmittag die hervorragende und reichhaltige Küche des Restaurants. Zwischenzeitlich geht ein Regenschauer nieder und die Temperatur sinkt auf 17°C.    Ist das schön!!!😉  Als wir diesen Blogeintrag schreiben, klopft es an der Tür und Señor Araya steht mit Wein und 2 Gläsern in der Hand vor der Tür unseres Udo. --- 20 min. später klopft es erneut und Leo bringt Kuchengrüße seiner Frau.

Muchas Gracias querida familia Araya por su hospitalidad.

Vulkan Irazú

Donnerstag, 04.05.2017

Nach dem herzlichen Abschied von Leo

Abschied auch von den farbenfrohen Kolibries

und gut versorgt mit guten Tipps versuchen wir den Poás auf der wunderschönen empfohlenen Strecke zu sehen. Nach den Schilderungen von Moises soll es sogar der schönste von allen Vulkanen im Land sein. Dann während der Fahrt erspäht ihn Barbara im Rückspiegel. Zum Anhalten gibt es wie immer in Zentralamerika kaum Gelegenheit, da es wenig Haltepunkte gibt und diese dann meist eine hohe „Schulter“ sprich Kante haben. Irgendwann geht es dann doch und wir blicken ehrfurchtsvoll zu dem gerade aktiven Vulkan herüber.

 

Wir machen einen kurzen Stopp in Heredia, wo angeblich die schönsten Mädchen des Landes wohnen und sich die festungsartige Basílika de la Inmaculada Concepción befindet, die schon zahlreichen Erdstößen standhielt. Uns reicht eine Stunde, denn die Schönheiten schlummern noch und die Plaza ist schnell umrundet. Vom Wachturm El Fortín, dem letzten Überbleibsel einer spanischen Festung haben wir noch einen schönen Ausblick, bevor wir uns zum Irazú aufmachen.

Eindrücke von unterwegs Blick zum Irazú mit Kaffeeplantagen im Vordergrund

Es geht steil hinan aber bei einer Abbiegung fehlt der entscheidende Wegweiser zum Nationalpark und so enden wir auf ungeteerter Straße zwischen Bananen- und Erdbeerplantagen mit düster dreinschauenden Arbeitern. Wir bekommen von einem freundlichen Passanten den entscheidenden Tipp, quälen uns noch einige enge und steile Wege und dann stehen wir in strömendem Regen vor dem Eingangstor zum Nationalpark auf etwas über 3000m.

Dass an diesem Tag nichts mehr geht ist klar, und wir bekommen das OK, wenige Meter neben dem Eingangstor übernachten zu können.

Regen und Nebel nehmen kein Ende und um ca. 20.00 Uhr haben wir außen nur noch 17°C. Da UDO etwas Wärme gespeichert hat, lässt es sich innen bequem aushalten, nur der Sauerstoffgehalt ist schon so gering, dass die Pietzo Zünder die Gasflamme nicht mehr zünden. Ein Glück, dass wir noch eine Schachtel Streichhölzer haben.😛

In dieser Nacht schalten wir seit Wochen mal wieder die Heizung ein. Diese ist allerdings so im Tiefschlaf gewesen, dass bei ihrem ersten Warmluftausstoß um ca. 4.00 Uhr erst einmal unser Gas Sensor lauten Alarm gibt. An Schlafen ist nun nicht mehr zu denken,😀 aber so sind wir fit und können um 8.00 Uhr am Eingang des Parks stehen.

UDO hat auch seine Problemchen auf der Höhe, denn er hat Mühe anzulaufen und lässt dabei einen riesigen Rauchpups. Ob er wohl ahnt, dass er gleich mit 3376m Höhe seinen bisherigen Höhenrekord von 3241m bei den Mariposas schlagen wird?

Aber er geht diesen Rekord ohne zu leiden an, denn Barbara fährt sehr flüssig über den Sattel. Wir parken auf ca. 3200m und müssen nun also bis auf die Aussichtsplattform auf 3432m noch etwas wandern.

Zwar ist die Playa Hermosa, ein flaches Becken gefüllt mit Vuklanasche und schwarzem Sand, gut zu sehen,

aber die eigentliche Attraktion, der 1050m breite und 300m tiefe Haupt Krater des Vulkans, der Pricipal, bleibt im Nebel. Irgendwann ist es zu kalt, die Geduld am Ende und wir steigen wieder ab, um den Pfad entlangzugehen, der zwischen der Playa und dem Principal verläuft.

Ein wenig kommt die Sonne durch und wir sind glücklich, doch noch den Grund des Kraters sehen zu können, der nun am Ende der Trockenzeit eben auch trocken ist. Ansonsten ist er mit giftgrünem, schwefelhaltigem Wasser gefüllt.

Noch ein wenig Schwung auf dem Parkplatz geholt, um wieder über den Sattel zu kommen und dann geht es über 20km bergab nach Cartago.

Cartago und Verarztung von UDO

Freitag, 05.05.2017

Unterwegs gibt es einen Aussichtspunkt,

und beim Halten auf der Schräge stellen wir fest, dass die Handbremse nicht mehr hält. Da uns Infos aus dem Internet nicht schlauer machen, beschließen wir nach einer Werkstatt Ausschau zu halten.

Der in Cartago geplante Stopp, um die Ruinen der Kirche Parroquia de Santiago Apóstel anzusehen, muss wegen Parkplatzmangel ausfallen.

Steffen steigt kurz aus, rennt fotografierend einmal um die Kirche, die in den Jahren 1841 und 1910 bei Erdbeben schwer beschädigt und dann nicht mehr aufgebaut wurde,

Barbara fährt unterdessen einmal im Zentrum herum und weiter geht es.

Am Ortsausgang finden wir die gesuchte Spezialwerkstatt für Bremsen. Unter einem Schleppdach wird UDO aufgebockt, die Hinterräder abgenommen und schon wird klar, dass wir unsere Ersatzbremsbacken in Oaxaca nicht umsonst gekauft haben.

Alte und neue Bremsbacken!

Es wird Hydrauliköl aufgefüllt, Luft entfernt und nach ca. einer Stunde sind wir um 50$ leichter, aber auch wirklich erleichtert. Inzwischen hat es wolkenbruchartig, wie schon am Vortag geregnet, wo es hier sogar Schlammlavinen gab.

Am Stausee bei Turrialba

Freitag, 05.05.2017

Die Besichtigung eines Botanischen Gartens macht deshalb keinen Sinn und wir fahren gleich nach Turrialba, wo wir an einem Stausee unsere Bleibe finden. Da es auch hier zu regnen beginnt, ist der Rest des Abends eine Innenveranstaltung, aber Rindersteak und leckere Wurst von Walmart schmecken auch aus der Pfanne. Unter einem Schleppdach wird auf zentralamerikanische Art mit lauter Musik gefeiert und als man dann zu Karaoke übergeht, hilft bei uns nur noch Alkohol. Gute Nacht!😛😇 

Vulkan Turrialba

 

 

 

Pflasterstraßen und Lanzenotter im Regenwald

Samstag, 06.05.2017

Am nächsten Morgen fahren wir nach Guayabo, einer archäologischen Stätte, die von 1000 B.C. bis um das Jahr 1400 vom Stamm der Cabécares bewohnt war.

Das Besondere hier sind gepflasterte Straßen, die kilometerweit von einem zentralen Platz aus in die 4 Himmelsrichtungen gehen.

Zurzeit sind etwa 200m freigelegt und restauriert und wir staunen, wie passgenau die Steine ausgesucht worden waren. Da wir sehr früh dran sind, sind wir auch die Ersten, die eine ca. 2m lange Fer-de-Lance Schlange (Lanzenotter) entdecken, eine der giftigsten in Costa Rica.

Wir benachrichtigen die Guides, die somit sofort andere Besucher warnen, denn die Schlange sonnt sich in einem kleinen Areal mit Gras und Steinen, welches für Besucher leicht zugänglich gewesen wäre. Glück gehabt!

Wir bestaunen noch das Wasserversorgungssystem und finden auch den Monolithen, der einen Jaguar, das Stammes Symbol und ein Krokodil zeigt.

Wir haben auch offene Augen für die Fauna, die uns begeistert.

Morpho

In Anbetracht bald einsetzenden Regens und der Gefahr in der bergigen Zufahrt in Bedrängnis zu geraten, lässt uns schnell zu unserem bekannten Übernachtungsplatz am Stausee aufbrechen. Während es in der Ferne donnert, steigen wir zur Abkühlung in den Pool und anschließend gibt es „Mittag“ mit Keksen, Erdbeeren und Kaffee. Der Platz ist gut mit Grillplätzen ausgestattet und so können wir am Abend noch einmal Steak und Würstchen genießen.

National Park Los Quetzales

Sonntag, 07.05.2017

Am Morgen entscheiden wir uns wieder für Frühstück im Freien, denn wir hoffen, noch einmal wie am Vortag, einen Tukan zu sehen.

Die Suche bleibt erfolglos und wir suchen unsere Chance in der Vogelbeobachtung im ca. 60km entfernten National Park Los Quetzales, wo uns allerdings am Nachmittag Nebel und Regen die Lust am Ausflug vermiesen. Obwohl wir nur 20m von der Panamerikana entfernt stehen und so mancher Truck die Motorbremse einwirft, können wir doch Dank der tiefen Temperaturen recht gut schlafen.

Der Wecker hilft, Steffens Plan, der Erste im Nationalpark zu sein, in die Tat umzusetzen. Nach einem Tee geht’s in „Rangermontour“ in den Park. Der Wald trieft vor Nässe und ab und zu ist ein Vogel zu hören, aber zu sehen – Fehlanzeige.

Im Internet haben wir die Stimme des Tukans gehört, welche wie eine quietschende Tür klingt. Wenn man keine Tiere sieht, achtet man auf Geräusche. Da quietscht so manche Tür. Leider hat sich an diesem Morgen kein Quetzal oder Tukan blicken lassen.

Zum Aufwärmen an den Pazifik

Montag, 08.05.2017

Nach so viel Höhenluft und Kälte ist uns nach Wärme am Meer zu Mute und so fahren wir auf kürzestem Weg zum Pazifik. Die Beschreibung eines Übernachtungsplatzes im Marino Ballena Nationalpark klingt gut und den fahren wir dann auch an. Der Platz unter riesigen Kokospalmen ist traumhaft.

Aus besseren Zeiten stehen noch kleine Rundtische unter schattenspendenden Mangroven direkt am Strandzugang. Die Zeit läuft- Badesachen an und ab in die seichten Fluten, denn hier wird eine Bucht durch vorgelagerte Felsen geschützt. Die Wellen sind moderat und so wagt sich auch Barbara seit langem mal wieder in den Pazifik. Ansonsten ist der Pazifik normalerweise so rau, gefährlich, mit hohen Wellen und Unterströmungen, dass an Schwimmen nicht zu denken ist. Oft konnten wir nur in den auslaufenden Wellen mit den Füßen planschen.

Zur Nahrungsergänzung sammelt Steffen fleißig Mangos, die als Fallobst hier keinen interessieren.

Wir verplempern auch den nächsten Tag mit Baden, Routenplanung, Lesen und Nichtstun.

Das Besondere an diesem NP ist, dass er dem Schutz der hier lebenden Pflanzen und Tierwelt, insbesondere der Meerestiere gilt.

Auge in Auge mit dem Ungeheuer

Hier kalben ab Juli die „Südwale“. Es gibt Delfine und laichende Schildkröten.

Wir haben uns besonders über die zahlreichen Leguane, Chamäleons und die lauthals schreienden Aras amüsiert.

Nach mehr als 50 Sandfliegenbissen ist Barbara echt genervt, sodass wir erst einmal wieder unser heil in den Bergen suchen.

Zwei Übernachtungen sind genug und so brechen wir sehr zeitig Richtung Panamá auf.

Da die Straßen teilweise sehr gut sind, kommen wir gut voran und um 9.15 Uhr ist die Grenze erreicht.

Ein „Grenzschlepper“ übertölpelt uns, indem wir uns auf ihn einlassen, was uns zwar eine Stunde Zeitvorteil, aber auch eine Erleichterung um 20$ bringt.🤑 Egal! Nach ca. 1 1/5 Stunden ist die Grenze geschafft, was rekordverdächtig ist.     

Nachtrag zu Costa Rica

Mittwoch, 10.05.2017

Wir verlassen Costa Rica nur in einer Beziehung gern, nämlich, um den Sandfliegen zu entrinnen. Ansonsten war uns das Land mit seinen besonders freundlichen Menschen, der grünenden und blühenden Natur sehr angenehm. Auf kleinem Raum kann man sich in den Bergen beim Wandern oder diversen Outdoor Aktivitäten vergnügen oder am wenigen Kilometern entfernten Strand paradiesisch unter Palmen relaxen. Das Preisproblem haben wir gemeistert, indem wir unsere Vorräte in Nicaragua gut aufgestockt hatten.

Mit Rum zu Dornröschen

Donnerstag, 11.05.2017

Auf den ersten Kilometern auf den Wegen in Panama liegt kurz vor David eine Rumfabrik, wo uns der Pförtner zwei Literflaschen des angeblich guten „Carta Vieja“ besorgt, denn offiziell ist kein Verkauf vor Ort.

In David ist es wie beim „Misthaufenfahren“: die Ausfahrt finden wir erst beim dritten Anlauf. In Boquete, einem Ort der einmal als einer der 5 besten Orte der Welt für Pensionäre erkoren wurde, finden wir beim Hostel Topás unsere Bleibe mit Strom und Internet. Ein Regenschauer geht während des Stadtspazierganges nieder, die Temperatur sinkt auf 22°C und alle mitgenommenen Sandfliegen kriegen so langsam das „Zittern“ und haben am  Abend hoffentlich keine Kraft mehr in ihren „Beißerchen“.

Es gibt Steffens Tunfischsalat und wir arbeiten den ganzen Abend in UDO am Blog. Das gelingt uns Dank des kleinen WIFI Verstärkers mit Antenne, der auch über 30-40m Distanz das Signal erstaunlich gut „heranholt“. Wo andere ihr „Heim“ verlassen müssen und sich nahe an den Sender setzen müssen, können wir gemütlich in UDO „unser Zeug“ machen.😛 Das Hostel gehört einem Deutschen und wenn man es so recht betrachtet, diesen Anblick des Anwesens hätten wir auch in Bayern oder Österreich sehen können. Was soll man auch denken, wenn das Haupthaus „Dornröschen“ heißt.

Am Freitag haben wir von Regen und Nässe genug und wieder Mut, uns den Sandfliegen am Pazifik zu stellen. Noch schnell den „Mi jardín es su jardín“ angesehen, wo ein Privatmann seinen schön angelegten und gepflegten Garten kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Wie schon auf dem Grundstück des Hostels Topás, finden wir auch hier die Blumen, von denen wir einige aus heimischen Gärten kennen. Gelbe Lilien, wie wir sie an unserem Reihenhaus im Bunten Weg hatten, Margriten, Löwenmaul und die einjährigen Pflanzen, wie Geranien. Nur die Bougainvillea und die Palmen machen den Unterschied.

 

Wieder Pazifk

Samstag, 13.05.2017

Bei der Abfahrt hängen schon wieder dunkle Wolken bei 20°C um uns herum. Nun sind wir schon wieder soweit und freuen uns auf Sonne am Pazifik.😎 Das ist das Schöne auch an Panama, die Abwechslung zu haben, wie man sie möchte.

Am Strand bei Las Lajas scheint dann  wirklich die Sonne, als uns Juliane aus Regensburg freundlich begrüßt und einweist. Schnell noch das „Mango-Fallobst“ als Mittag gegessen und hinein in die Fluten. Diese sind hier wieder moderat, aber auch etwas schaumig angebräunt von einem nahen Fluss, der die Regenmassen der letzten Tage einträgt, angeblich auch Krokodile.

Den nächsten Tag pflegen wir uns und unsere Wäsche und machen unsere Pläne für Panama Stadt.  

Reif für die Berge

Sonntag, 14.05.2017

Nach zwei schweißgebadeten Nächten sind wir wieder reif für die Berge. Nach heftigen Regengüssen und folgendem Sonnenschein haben wir wirklich 99% relative Luftfeuchte in UDO. Alles „süffelt“, angeklebte Zierleisten im Frontbereich fallen ab. Da gibt es nur eins: auf in die Berge nach El Valle auf über 600m. Dieser Ausflugsort der Hauptstädter liegt im Becken eines riesigen, vor langer Zeit erloschenen Vulkankraters.

Nach steilem Aufstieg passieren wir die Kante und dann geht es hinab in den flachen Kraterboden. Das von Amerikanern geführte „Windmill Hostal“ will zwar 20$ pro Nacht mit Frühstück, aber wir haben das Gefühl, uns am Ende unserer Tour etwas gönnen zu müssen. Außerdem ist es eine schöne Anlage mit Pool und einem überdachten Barbecue Bereich.

Wir treffen einige junge Backpacker Ladys aus Deutschland, mit denen wir nett plaudern und unterm Palmendach geht der Abend bei Rum aus Guatemala zu Ende. Barbara freut sich diebisch auf das inklusive Frühstück.

Als wir dann am nächsten Morgen davor stehen, müssen wir erst einmal nachfragen, wo es denn sei, denn außer einer Packung Eier, Toastbrot und Kaffee ist nichts zu sehen. Das ist also das inkludierte Frühstück unserer amerikanischen Gastgeber. Nach dem Frühstück, das wir mit unserem Kühlschrankinhalt aufgebessert haben, schauen wir uns ein wenig per Rad im Ort um, sehen dabei einen Tukan und beschließen doch noch eine weitere Nacht am Ort zu bleiben.

Dies war unser Wegbegleiter für fast 2 Stunden.

Unser Vorteil ist, dass es in unserer Unterkunft einen Industriestaubsauger gibt und so hat UDO etwas davon und wir können unsere Kleidungsstücke Vakuum verpacken.

Das Ziel ist erreicht: Panama City

Dienstag, 16.05.2017

Schon mal gut vorbereitet rollen wir die letzten 125km auf Panama City zu. Dabei haben wir noch keine Ahnung, wie es mit der Übernachtung wird. Als erstes fahren wir unsere Spedition an, wo wir unsere Unterlagen und auch noch einen Übernachtungstipp erhalten.

Brücke Las Américas

Das Hostal Amador Familiar erweist sich als Volltreffer, denn es gibt nicht nur klimatisierte Zimmer zum günstigen Preis von 38$ inklusive Frühstück, sondern auch einen Platz für UDO

und das in günstiger Nähe zur Altstadt und unseren weiteren Erledigungen. Hier können wir uns sortieren, einpacken und umziehen. Am ersten Nachmittag erkunden wir per Rad Amador, wo einige vorgelagerte Inseln am pazifischen Eingang zum Panamakanal vor nicht langer Zeit per Damm verbunden worden waren. Immer wieder verleiten uns besondere Ansichten der Brücke Las Américas und der Stadtsilhouette zum Fotostopp.

Beim Panamá Schriftzug brauchen wir zwei Anläufe für die Bilder bei leider schlechtem Wetter.

Da wir Panama City gesund und zufrieden erreicht haben, gönnen wir uns ein großes Eis und genießen es auf den Ufersteinen des Dammes.

Wir resümieren und freuen uns, diese große Tour ohne nennenswerte Probleme, aber mit viel Freude und auch besonderen Erkenntnissen absolviert zu haben.

Sei offen und freundlich und du erlebst Offenheit und Freundlichkeit.  

Am nächsten Morgen verschwenden wir drei Stunden unseres Lebens bei einer Fahrzeuginspektion.😫

Am Nachmittag setzt sich der bürokratische Irrsinn fort, denn nun müssen wir unsere Permisión von der Nationalen Polizei abholen. Natürlich hat man sich wieder einmal mit Nummern vertan und nach erneuter Wartezeit ist dann endlich alles OK.

Am Abend beginnen wir mit dem Endspurt: wir räumen und packen und schwitzen uns dabei die Seele aus dem Leib. Um ca. 20.00 Uhr ist alles geschafft - wir auch!😀

Käse und Wiener, dazu noch ein Rum und ab ins Bett, welches nun in einem klimatisierten Zimmer steht. Sorry UDO! Du musst das erste Mal nach langer Zeit wieder alleine schlafen. 

Abschied von UDO

Donnerstag, 18.05.2017

Wir legen die letzten Folien im Innenraum aus und treten die letzten ca. 75km nach Colón an. Wir sind doppelt aufmerksam, denn wenn wir in ein Gullyloch ohne Deckel (mehrere in Panama City passiert) fahren, haben wir ein neues Problem.

Die Suche nach einer Waschanlage gestaltet sich stressig, denn wir kreiseln ca. 35 Minuten in der als sehr gefährlich eingestuften Stadt Colón herum, bis wir eine solche Anlage finden. Da sind wir dann mit 15$ dabei. Udo wird mit Lappen und Schlauch per Hand gewaschen und ab und zu gibt sich der junge Typ damit selbst eine Dusche. Endlich ist er clean, doch die Zeit ist uns davon gelaufen, sodass wir uns sputen müssen, denn der Check-in könnte angeblich bis zu 4 Stunden dauern.😮

Die Lunchpausen mehrerer Anlaufpunkte stellen uns noch einmal auf eine harte Geduldsprobe. Während einer solchen Warterei entdeckt Steffen, was mit all diesen Kopien passiert, wo wir uns immer gefragt haben, was man wohl mit all diesem Papier macht. Hier die Auflösung:

Um ca. 14.30 fährt Steffen schließlich ins Hafengelände ein.

Wir drehen schnell noch einmal die Propangasflasche auf, um den letzten Rest Gas entweichen zu lassen, der sich angesammelt hat, da kommt doch prompt der Zollinspektor um die Ecke, der dies natürlich sofort riecht.  Mit ernster wichtigtuerischer Mine stellt er „Gas“ fest.😕😳 Da hilft nur ein netter Security Man, der Steffens Pein bemerkt, an der leeren Flasche wackelt und sie mit zwei Fingern anhebt. Die Überzeugungstat gelingt.🙂

Der „Wichtigmann“ steigt in UDO ein, öffnet ein Fach nach dem anderen und gibt sein OK. Wenige Zeit später kommt er erneut mit dem Drogenhund. Dieser schnüffelt verdächtig lange am rechten Seitenfach, wo zeitweilig eine Trockenwurst lag - armer Hund: keine Drogen.😛

Auf Wiedersehen, UDO, in Deutschland

Dann warten wir auf die Papiere, eine erneute Inspektion kommt, zwischendurch fällt der Drucker aus und Steffen fällt so langsam das Herz in die Hose. Nach 4 ½ Stunden hält er das letzte notwendige Papier in den Händen, die er schon kaum noch heben kann, denn in den letzten 9 Stunden seit dem Frühstück gab’s nur eine Banane.🙁

Seit dem Morgen in der Waschanlage ist uns ein Taxifahrer auf den Fersen, der sein 70$ Geschäft wittert, wenn er uns nach Panama City zurückfährt. Doch wir enttäuschen ihn, denn wir wollen mit der Panama Canal Railway zurückfahren.

Es ist eine Strecke, die schon vor dem Kanalbau 1855 angelegt wurde und dabei durch die Feuchtgebiete entlang des Kanals führt. Hier sind wir zwar auch mit 25$ pro Person dabei, aber das Erlebnis dieser Fahrt hebt das auf. Bei Bier und kostenloser Snack-Box fällt der Stress so langsam von uns ab,

während an uns die unberührte Natur vorbeizieht und wir ab und zu ein “Vessel“ (Frachtschiff) entdecken.

Unterwegs haben wir einen anderen Deutschen getroffen: Herman the German. Dies war einer der 4 leistungsstärksten Titan-Schwimmkräne der Welt, der nach dem zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung erst in die USA und dann nach Panama ging.

Im Hostal sind wir wieder selbst für unser Wohl zugange, indem wir die Überbleibsel unseres Kühlschranks vertilgen.

Sightseeing in Panama City

Freitag, 19.05.2017

Heute lassen wir es ruhig angehen. Wir wollen die Hop on/Hop off Stadttour mit dem Doppelstock Bus machen. Wir fahren per Taxi in die Altstadt (Casco Viejo) bis zum Nationaltheater,

wo wir sogar einen Blick in das Innere werfen dürfen, obwohl noch restauriert wird, da wir „doch nun extra von so weit her aus Deutschland“ gekommen sind.

Es ist jetzt schon wunderschön.

Die Altstadt wird ebenfalls restauriert, wobei oft wiedererstrahlte auf verblasste Schönheit trifft.

Auf der Suche nach der Haltestelle der Bustour treibt uns die Hitze an den Rand des Aufgebens. Schweißgebadet finden wir schließlich die Haltestelle und sind mit 35$ pro Person für 48 Stunden dabei.

Wir kurven zwischen Wolkenkratzern, können in ärmeren Vierteln regelrecht in die Wohnzimmer schauen

und machen schließlich am Multicenter eine Rast, wo wir dem Hard Rock Hotel einen Besuch abstatten. Bei Kaffee und Kuchen lümmeln wir eine Stunde in den gemütlichen Sesseln ab. Da man auf so einer Tour nie alles sieht und versteht, entschließen wir uns für eine zweite Runde. Dass das keine gute Entscheidung war erkennen wir bald, denn schon ist Rush Hour und die Stadt steht. Wozu wir am Vormittag 20 Minuten brauchten sind es nun 60 und es regnet in Strömen. Zum Schluss verpassen wir noch eine günstige Ausstiegsstelle und fahren von da aus notgedrungen mit dem Taxi zum Hostal. Zu Fuß wären wir nicht viel später da gewesen. Als wir endlich aus dem Stau raus waren, fuhr der Taxifahrer eine Strecke, von der wir wussten, dass sie weit über das Ziel hinaus war. Wir machten ihn darauf aufmerksam, er wendete und wir sagten ihm, wie er fahren muss.

Am Abend gibt es wie schon jeden Morgen Spiegelei. Der Rum macht’s wett. Noch etwas gebloggt und „GUTE NACHT!“

Wie wird es wohl UDO allein im aufziehenden Gewitter gehen?

Panamakanal Schleuse Miraflores

Samstag, 20.05.2017

Samstag ist Miraflores Tag. Wir folgen den Empfehlungen im Internet und sind schon 8:15 Uhr am Tor zur Anlage, wo uns der Security Man stoppt. Frühestens 8:55 Uhr sei Einlass - das sei die Regel!🙁

Wir diskutieren und jammern, denn unser ganzer Vorsprung ist dahin und dann geschieht das Unglaubliche: Er stoppt einen Linienbus und unter dessen „Obhut“ dürfen wir doch passieren, was auch gut ist, denn der Weg wäre weit und es gibt Krokodile.😛

Im Bus befindet sich der „Schleusensprecher“, der sich uns und eines „Amis“ annimmt, was bedeutet, dass wir schon sofort, d.h. 30 min vor dem Besucheransturm, auf die Besucherplattform dürfen und der Eintritt ist ein Sonderpreis von 10$ ( sonst 15!) Panamas Ehre ist gerettet!🙂

Die"Riesenkähne“  steigen vor unseren Augen ca. 13m auf und werden dann per Schlepplokomotiven zum nächsten Schleusenbecken geschleppt. Insgesamt gilt es ca. 26m zu überwinden, um vom Pazifik in den Gatun-See zu gelangen und von da wieder bergab in den Atlantik.

Es ist schon beeindruckend, wenn man sieht, wie wenig Platz die "Riesenkähne" rechts und links noch zu den Wänden des Schleusenbeckens haben.

Nach 2 Stunden hoppen wir noch einmal in den Bus, um am Mercado Mariscos die lang ersehnte Ceviche zu essen.

Die „Eintreiber“ stehen Schlange,

aber wir haben unsere eigene Taktik und winken ab. Wir möchten sehen und möglichst vorher kosten, was wir essen, denn gerade bei Ceviche mit Garnelen ist Vorsicht geboten. Mindestens gekocht müssen sie sein. Schließlich finden wir einen Stand, wo wir kosten dürfen und da lassen wir uns auch nieder. Wir genehmigen uns 2 Ceviche und 2 Cocktails mit Krabben, die wir noch mit unserem Rum (aus Guatemala!) verfeinern und einige Bier schaffen die richtige Stimmung für den Abschied.

Im Casco Viejo

feiert eine 20-jährige junge Dame ihren Geburtstag in Nationaltracht

und anschließend wohnen wir der Wahl einer kleinen und großen „Miss“ bei.

Welche Schönheit - welcher Stolz! Schönes Panama!!!

Rückflug von Panama City und ein Rückblick

Sonntag, 21.05.2017

Nicht nur die Wurst hat 2 Enden…

Nun, nach 10921 gefahrenen Kilometern in Mittelamerika, ist unser “2. Ende“ gekommen, nachdem wir ja Mitte November ein “1. Ende“ mit dem Erreichen des Endpunktes der Route 66 in Santa Monica gefeiert hatten.

Ja es fällt schwer, von dieser auch so angenehmen Lebensart Abschied zu nehmen, auch wenn es nur zeitweise ist.😢 Andererseits machen uns Mitteleuropäern die klimatischen Verhältnisse doch auch ganz schön zu schaffen. Ein wenig geht es auch aufs Gemüt, denn in mancher schwierigen Verkehrssituation gingen da schon mal eher die Nerven durch! Hoppla…. Ist das gerade eine Entschuldigung für all die „A….“ auf den Straßen Zentralamerikas? Sicher prägen Hitze und Schwüle ein „südländisches Temperament“ mit.

Für das Fehlen zahlreicher Gullideckel auf Hauptstraßen gibt es trotzdem keine Entschuldigung.

Mit einem Taxi fahren wir für 30$ zum Flugplatz und schon am Morgen gibt es Umleitungen, die aber diesmal einen erfreulichen Grund haben: wie in Mexiko City sperrt man hier Straßen für einen sonntäglichen Fahrradkorso in der Stadt! Super- hätten wir gern noch mitgemacht, doch wir haben ja auch schon unsere Räder am Morgen noch schnell an die Servicekraft des Hostals für 10$ je Rad „abgegeben“. Wegen der Umleitung fahren wir nun nochmals an der Inspektion und der Nationalpolizei vorbei - ein erleichtertes Lachen kann man sich da nicht verkneifen!

Der Flugplatz liegt ca. 30km außerhalb und so wird es im 1. Abschnitt noch eine kleine Stadtrundfahrt, bei der wir auch erfahren, dass es ein Terrassen Café on top of the Hard Rock Hotel gibt mit wunderschöner Aussicht. Schade! Hätte man bei der Stadtrundfahrt mit dem Bus auch sagen können.

Die Abfertigung ist schnell und sehr freundlich - wie sollte es auch anders sein!

Wir wollten gern in Flugrichtung links sitzen, haben dies aber aus den Augen verloren, als wir das Angebot bekamen, in eine vordere Sitzreihe aufzurücken, um wegen kurzer Umstiegszeit schnell aus dem Flieger zu kommen. Um es vorwegzunehmen: Alles lief super auch dank der neuen Art der Einreisekontrolle in Miami, wo nun Automaten den Job machen und damit auch die Sprache kein Problem mehr ist, falls man da Probleme hat.

Also kein Blick zur Landseite Zentralamerikas,

Abflug von Panama

Anflug auf Miami

um vielleicht doch noch unsere Fußbank in Nicaragua zu entdecken, aber trotzdem gut für besinnliche Rückblicke über den Wolken über dem Golf von Mexiko.

Wir haben unsere Meinungen jeweils nach dem Verlassen eines Landes zusammengetragen und hier sind sie:

Was allen Ländern gemein ist - die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit - besonders auch uns Deutschen gegenüber. Die Kontaktbereitschaft war vielleicht in Guatemala etwas geringer, aber das mögen auch regionale Besonderheiten sein, wie wir diese Unterschiede ja auch bei uns in den einzelnen Regionen Deutschlands haben.

Zusammengefasst haben alle Länder im Umweltbewusstsein ihre Probleme.

Costa Rica und Panama sind allerdings Vorreiter im positiven Sinn, denn hier spürt man schon, dies zu ändern. Jedoch sind Müllberge zwischen den Häusern in Panama City vielleicht auch ein Problem dieser Stadt, die Anlaufpunkt vieler Kulturen und gestrandeter Existenzen ist. Unverständlich ist für uns, wie man sein „eigenes Nest“ so beschmutzen kann und das auch noch gut redet, indem man argumentiert, dass die Beseitigung Jobs schaffe. Leider ist dies unser einziger, aber dabei größter Negativpunkt für Mexico, wo die Kakteen massenhaft in zugeflogene Plastetüten gehüllt sind.

Mexico hat auf der positiven Habenseite diese wunderbare Natur- und Landschaftsvielfalt und die sehenswerten Kolonialstädte mit ihren schönen Plazas zu bieten. Die Vielfalt der Waren und Speisen und auch der Qualität und Preise sind einzigartig gut. Nie wurden wir belästigt oder arg bedrängt. Nach einem „nein“ gegenüber fliegenden Händlern gab es ein freundliches „de nada“ und weg waren sie.

Viele dieser Dinge haben wir in Guatemala vermisst, sodass wir lange brauchten um mit dem Land „warm“ zu werden. Besonders fiel uns die Penetranz eben dieser Händler im Gegensatz zu Mexico auf, zudem auch alles teurer war. Guatemala profitiert von der Schönheit der Landschaft und der allgegenwärtigen erlebenswerten Mayakultur. Vielleicht war auch einfach unsere Erwartungshaltung für Guatemala zu hoch. Der hohe Anteil der Menschen mit Wurzeln in der Mayakultur erklärt vielleicht auch, dass sie im normalen Umgang ( also nicht in der Rolle als Händler) nicht so einfach auf „Weiße“ zugehen, sondern eher lieber unter sich bleiben - man hat so seine Erfahrungen!

Ebendiese Erwartungshaltung ließ uns Honduras sehr positiv erleben. Beinahe hätten wir El Salvador, wegen der „berüchtigten Kriminalität“  in Honduras, den Vorzug gegeben, wenn wir nicht unterwegs deutsche Fürsprecher gehabt hätten. Wie viel hätten wir verpasst!  Wir haben wieder dieses „Aufeinander Zugehen“ erfahren, wie wir es von Mexiko kannten. Freundliche Fragen woher? – wohin? und selbst Kinder kommen schon mal, um ein Haus auf Rädern auch von Innen zu sehen. Klar haben wir für sie „eine Führung“ gemacht, ebenso wie für mehrere Polizisten der Polizeistation in Comayagua.  Das Angebot an Obst und Gemüse, sowie an „Streetfood“ ist nicht mehr mit Mexiko vergleichbar, aber die Preise sind angenehm.

Nicaragua profitiert sehr von seinen landschaftlichen Schönheiten, die nun zunehmend Touristen zu den Vulkanen und Stränden locken, aber damit ist auch der Dollar eine heilige Größe geworden. Das Bewusstsein für Umwelt und Natur lässt sehr zu wünschen übrig, wie wir selbst an der Rot-Kreuz Station in Granada erleben konnten, als man 8m entfernt von unseren Wohnmobilen am Samstagmorgen begann, den zusammengekehrten Haufen Unrat mitsamt aller Plasteflaschen zu verbrennen. Wie war das nochmal?: Auch Nicaragua ist, wie nun auch die USA, außen vor im Pariser Umweltabkommen.

Waren, Preis und Speiseangebot bewerten wir ähnlich wie in Honduras.

Dann kam der Quantensprung nach Costa Rica. Sicher hatte auch die beginnende Regenzeit ihren Anteil daran, dass wir ab jetzt nur noch grün statt braun um uns hatten. Aber auch die Plasteflaschen am Wegesrand hatten sich auf ein, wie auch in Deutschland übliches Maß, reduziert. Lag dann Unrat herum wurde es auch schnell den nicaraguanischen Gastarbeitern zugesprochen, wie auch viele Fälle von Kriminalität. Daran wird sicher auch einiges wahr sein.

Obwohl wir uns vorzugsweise im Gebirge aufhielten war ein Abstecher zum Meer nie eine größere Aktion und das ist zugleich auch der Vorteil des Landes. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen nahmen hier ein weiteres Mal wieder einen Aufschwung, der bis Panama-City kaum abnahm.

Man findet alle erdenklichen Waren, die dann aber ihren Preis haben, ebenso wie alle Parks und Aktivitäten. Unter 10$ geht praktisch kein Eintritt.  Wer hier Erlebnis sucht wird garantiert fündig!

Das Tierleben meidet naturgemäß Menschen und so ist es nicht verwunderlich, dass man davon in den Parks wenig findet. Die einsame Ranch der Schweizer, unsere 1. Station in Costa Rica, die wir aufgrund der positiven Schilderungen im Overländer gewählt hatten, war da (ohne Eintritt!) noch das größte Erlebnis in Sachen Tiersichtung.

Auf Panama trifft viel des geschriebenen betr. Costa Rica zu, wobei das Land in der touristischen Erschließung am Anfang steht oder einfach nur unprofessioneller vorgeht, was andererseits auch Chancen bietet. Jedenfalls ist Panama natürlich schon allein durch die 1:1 Kopplung an den Dollar sehr westlich. Die Sympathie mit den USA ist unübersehbar und hat ihre historischen Gründe. Mal von einigen Eintrittsgeldern abgesehen, ist das Preisniveau hier wieder günstiger.

Was hat uns am meisten geärgert?

Viele der sonst so freundlichen und offenherzigen Menschen aller dieser Länder werden hinter einem Lenkrad zu „ums Überleben kämpfenden Individuen“. Es wird wie im Ringkampf um jeden Zentimeter im  Vorwärtskommen gekämpft, um dann am Ende ggf. sich um eine Position zu verbessern und 10 sec. eher am Ziel zu sein. Ok - Zeit ist Geld, insbesondere bei Taxifahrern und Busfahrern, und deshalb sind diese Berufsgruppen für uns auch das rote Tuch, obwohl es in Richtung Panama besser wurde. Die Krönung waren die Busfahrer in Guatemala. Soviel Rücksichtslosigkeit gepaart mit Egoismus und Waghalsigkeit ist schon kriminell. Hier nochmal zur Erinnerung die Bereifung, die diese Ignoranten dann zu guter Letzt auch noch benutzen und ihre Fahrgäste in lebensbedrohliche Situationen bringen.

Dieser Reifen ist reif für die FORMEL1

 

Und nun wie früher im Deutschunterricht: Am Schluss steht positives!

Unsere Freude, diese Reise trotz vieler Vorbehalte (die vor allem in den USA ausgesprochen wurden) gemacht zu haben, denn so haben wir uns ein eigenes Bild von diesen freundlichen, hilfsbereiten und lieben Menschen, die wir getroffen haben, selbst machen können. Wir hatten uns gut vorbereitet und waren wachsam, sodass uns Kriminalität nie erreicht hat. Allerdings hatten wir auch nie das Gefühl, dass wir akut gefährdet wären, wozu schon mal beiträgt dass eben auch kaum Alkohol in der Öffentlichkeit getrunken wird. Die Anzahl angetrunkener Personen, die wir in dieser ganzen Zeit sahen, bleibt einstellig. Das ist auch schon mal eine positive Lebenseinstellung!             Unvorstellbar in Deutschland!

Übrigens hatten wir den einzigen versuchten Einbruch in UDO in den USA, und verrückterweise auch noch im Garten unserer Kinder in Cleveland.

Ein Phänomen werden wir wohl auch nicht aufklären. Wir haben sie nie gesehen, aber es müssen Heerschaaren von Schutzengeln ständig in diesen Ländern oder auch um uns herum unterwegs gewesen sein, denn bei all der chaotischen, regelmissachtenden Fahrweise die wir live erleben durften, haben wir unglaublich wenige Unfälle gesehen. Da scheint die Engeldichte in Deutschland weitaus geringer zu sein!

Ein hoch auf die Engel!!! 😇    Die hatten für uns immerhin insgesamt 22854km zu fliegen!