Berichte von 04/2017

Bullenhitze ---Rettung im Pool

Samstag, 01.04.2017

So sehen wir noch die Plantage, wo die Bananen für Deutschland reifen

und steuern unser Tagesziel, eine Ranch nahe Chiquimula an, wo es einen schönen Pool und WIFI geben soll. Unterwegs frischen wir unsere Vorräte auf und bei 40°C erreichen wir diese Pferderanch und sind sofort begeistert. Wir stehen unter Mangobäumen und der Pool ist für 5€ pro Tag  die gewünschte Abkühlung.

Da wir eine solch gepflegte und sichere Anlage auf unserer Reise bisher kaum hatten, verlängern wir Tag um Tag, baden und kühlen uns den ganzen Tag ab, lesen mal wieder und vervollständigen unseren Guatemalablog, was nun hiermit geschehen ist.

Auf nach Honduras - Copán

Dienstag, 04.04.2017

Am Dienstag verlassen wir nun doch unser kleines Paradies und nehmen somit das Projekt „Grenze“ in Angriff. Gut, dass wir uns erholt haben, denn nun geht’s wieder ans „Eingemachte“. Die persönliche Ausreise geht zügig voran, aber der Zoll macht erst einmal eine 2 -stündige Arbeitsberatung, schließt dabei alle Fensterchen und wir schauen ihnen geschlagene 2 Stunden bei der internen Diskussion zu, wobei die Warteschlange wächst und wächst. Irgendwann geht denen das Holz aus und der Laden öffnet wieder. Nachdem uns ein französisches Traveler Pärchen abgedrängelt hat, sind dann auch wir dran und UDO bekommt Besuch vom Zollbeamten. Fahrgestellnummer wird kontrolliert und die Einfuhrgenehmigung von der Scheibe entfernt. Auf honduranischer Seite geht es dann etwas zügiger, aber alles in allem haben wir ca. 4 Stunden „vertan“.

Die 10 km nach Copán sind dann auch kein Problem mehr und wir finden unseren Übernachtungsplatz für 4€ im schönen Park des Hotels Bosque. Auch im Schatten unter hohen Bäumen sind 38°C wie ständige Sauna, doch die Erlösung kommt – es regnet in Strömen. Steffen nutzt die Gelegenheit und nur mit Badehose bekleidet wird UDO geschrubbt. Am nächsten Morgen stehen wir zeitig auf, denn bis zur Mittagshitze wollen wir die Ruinen schaffen.

Copán war während der Maya-Klassik neben Calakmul, Tikal und Palenque eine der 4 mächtigsten Städte.

Am Eingang der archäologischen Stätte werden wir von Toni auf Deutsch angesprochen, der auch gleich prahlt, der beste Führer laut Guinnessbuch zu sein. Er bringt es aber charmant rüber, sodass wir die 30 Dollar, die er verlangt, einfach mal riskieren. Toni erweist sich als Glücksgriff, denn er hat mit allen namhaften Archäologen der jüngeren Zeit hier gearbeitet. Somit hat er eine Menge Stories und Infos auf Lager, die er humorvoll erzählt.

Insbesondere König 18 Kaninchen hat es uns angetan.

Woher wohl der Name kommt? Man sah einer Überlieferung zu Folge, als er geboren wurde im Vollmondbild 18 Kaninchen. Wir sind inzwischen so gut geschult, dass wir sein Herrschaftssymbol oft erkennen. wink  Wie wir ja seit Quiriguá wissen, hat 18 Kaninchen nach einem verlorenen Ballspiel dort seinen Kopf verloren.

Ballspielplatz

Per Stelen sind auch viele Vorfahren und einige Nachfahren präsent.

Die Hieroglyphen Treppe ist etwas ganz besonderes, denn auf 63 Stufen wird die Geschichte des Königshauses von Copán erzählt.

Dann geht es per Tunnel zu einer weiteren Attraktion, denn als man die Tunnel grub, um die Tempel zu erforschen, fand man im Inneren einen komplett erhaltenen Tempel, der auf Grund seiner Farbgebung „Rosalila“ benannt wurde. Als unsere private Führung nach ca. 3 Stunden endet, geben wir noch 5 Dollar drauf und freuen uns, dass wir uns diesen Luxus geleistet haben.

 

Nebenbei haben wir auch einige der 25 dort freilebende Hellrote Aras gesehen, die den alten Maya heilig waren aber als Boten des Weltuntergangs (alle 52 Jahre) eine zwiespältige Rolle spielten. Wir waren daraufhin auch etwas verunsichert und haben bei Thomas aus Bayern, der  sein eigenes Bier braut, lieber schnell noch mal einige Bierchen getrunken und uns noch einmal Spätzle mit Braten bzw. Bratwurst geleistet, denn man weiß ja nie, wann die 52 Jahre um sind…

 

In fröhlicher Traveller Runde ging dieser Abend zu Ende.

Holter die Polter über Loch und Stein

Donnerstag, 06.04.2017

Die gute Stärkung vom Vorabend war sehr wohl nötig, denn was uns am nächsten Tag als Straße, sogar „Schnellstraße“, serviert wurde, war „unter aller Sau“. Es ging im Durchschnitt nur mit 25km/h voran, denn die Löcher waren zum Teil so groß, dass man darin hätte Ferkel verstecken können. So ging es also im Slalom drum herum und bei Gegenverkehr eben auch im Schritttempo hindurch. yell Völlig erschöpft erreichen wir Gracias gegen 15.00 Uhr und haben somit ca. 6 Stunden für 145km gebraucht.

Steffen macht noch einen kurzen Abstecher zu einer Festung auf einem Hügel, von wo aus man eine schöne Aussicht auf die Stadt und umliegende Bergwelt hat.

Wir machen noch einen abendlichen Bummel zur schönen Plaza,

essen lecker Fleischspieße und trinken Eiskaffee. Bei Mondenschein und Wein sitzen wir noch lange mit UDO unter riesigen Mangobäumen und lassen den Stress abtropfen.

Die Schuckelei auf der Straße war wohl so stark, dass Barbara daraufhin wegen Darmkrämpfen nicht nur am Vortag die Probleme hatte sondern auch noch am nächsten Tag „außer Gefecht“ war und somit haben wir einfach verlängert und mit dem 4-jährigen Ángel Santiago Steffens Rad repariert haben. Am späten Nachmittag gab es sogar wieder Wasser, sodass auch die Wäsche gewaschen werden konnte.

Honduranische Schönheit auf dem Laufsteg

Lago Yojoa

Samstag, 08.04.2017

Zwischendurch immer mal wieder ein See ist gut für die Seele und so steht der Lago Yojoa für uns als nächstes Ziel, zumal es auch dort gute Übernachtungsmöglichkeiten geben soll. iOverlander schwärmt von der B&B Brewery, wo wir allerdings den Stellplatz in der Sonne etwas fade finden und somit einer Empfehlung von Helga und Rudi folgen und die Finca Paradise trotz schlechten Weges anfahren. Durch das Gelände der ökologischen Kaffee Finca fließt ein Fluss und bildet stellenweise natürliche Wasserbecken. Unter einem riesigen Ceiba Baum finden UDO und wir einen schattigen Platz und ca. eine Millionen Grillen freuen sich über neue Ohren.

Auf Spaziergängen im Umfeld unseres Stellplatzes konnte man die Blütenvielfalt des Tropischen Nebelwaldes bewundern.

Es gab auch eine Kultstätte der Lenca, früherer Bewohner dieser Gegend.

Am nächsten Tag mietet Steffen ein Kajak, kann damit den Uferbereich des riesigen Sees erkunden und trifft dabei auch auf Gaby und César, das freundliche Pärchen aus Tegucigalpa wieder, die in einer Hütte neben uns übernachtet hatten.

Vor dem Hintergrund des Santa Bárbara Gebirges gab es viel Natur zu beobachten, so zum Beispiel einen Adler beim Fischschmaus. 

  

Wasserfall von Pulhapanzak

Montag, 10.04.2017

Bevor wir diese warmfeuchte Gegend verlassen, möchten wir uns doch noch ein Bad in Pulhapanzak gönnen. Das Besondere ist der 43m hohe Wasserfall, wo wir uns den Spaß gönnen und eine Hikingtour hinter den Wasserfall buchen, die im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend sein wird.

Der Weg dahin ist schon fast eine Klettertour und zwischendurch muss ein natürlicher Pool durchschwommen werden. Die letzten Meter geht es per Halteseil unter den herabstürzenden Fluten hindurch zu einer dahinterliegenden Höhle.

Wir verbringen eine ruhige Nacht zwischen Kühen und Eseln

und nach einem Bad am Morgen steuern wir unser nächstes Ziel, die ehemalige Hauptstadt von Honduras, Comayagua, an.

 

Comayagua während der Semana Santa

Dienstag, 11.04.2017

Die Stadt ist sehr katholisch und somit ist es sehr empfehlenswert, die Prozessionen der Karwoche, der Semana Santa, zu erleben, was uns bereits schon am ersten Abend eindrucksvoll gelingt.

 

Unseren Übernachtungsplatz haben wir direkt vor den Türen des Polizeihauptquartiers gefunden, wo uns der Chef persönlich zwei Stellplätze im Eistundenparkbereich überlassen hat.

Wir bedanken uns bei ihm und seinen Mitarbeitern für diese überaus freundliche Geste, indem wir eine kleine Führung im UDO veranstalten und von unseren guten Eindrücken auf unserer bisherigen Tour durch Honduras berichten.

Bei einer Fahrradtour erleben wir auch hier das quirlige Leben dieser zentralamerikanischen Stadt.

 

Am Nachmittag wollen wir dann die größte Attraktion der Stadt, eine Turmuhr von etwa 1100 A.D. ansehen, die ehemals die Alhambra in Granada, Spanien, zierte und die König Philipp III 1620 der Stadt Comayagua schenkte. Somit besteigen wir also den Turm der Kathedrale und finden es unglaublich, dass das Uhrwerk noch intakt ist.

Der Blick auf die Plaza, die umgebenden Berge und die Stadt mit ihren zahlreichen Kirchen ist eindrucksvoll. Nach dem Besuch der Kathedrale wird die akustische Beschallung immer intensiver und so flüchten wir in ein kleines Café und erfreuen uns an Eiskaffee, Cappuccino und haben Internet.

Was ist „Video mapping“ fragen wir uns und müssen feststellen, dass wir in dieser Sache nicht „up-to-date“ sind. Die aufgebaute Technik lässt „Größeres“ ahnen.

Bereits mehr als eine Stunde vorher gehen wir mit unseren Campingstühlen hinter der aufgebauten Absperrung in Position und staunen nicht schlecht, als uns ein junger Mann, der auch schon in Leipzig war, freundlich den Wechsel in den abgesperrten Bereich anbietet. Dann erscheint noch ein Sekretär eines „Präsidenten“, der uns als Touris erkannt hat, und uns freundlich über unsere Reise befragt und dabei eifrig Notizen macht. Wir fühlen uns geehrt und erwarten den Start vom Video mapping.

So lesen wir am nächsten Tag im Internet: (www.elinformativo.hn/archivos/50385)

Miles de turistas nacionales y extranjeros disfrutan del videomapping en Comayagua

VMP 2

Comayagua.- Miles de turistas nacionales y extranjeros disfrutaron hoy de la presentación de un impresionante videomapping en la Catedral de Comayagua, por iniciativa del presidente Juan Orlando Hernández, en el marco de la celebración de la Semana Santa en esta ciudad colonial.

La Plaza León Alvarado y la Catedral de Comayagua fueron los escenarios, por tercer año consecutivo, de la proyección en 3D de imágenes alusivas a la belleza de Honduras así como de su cultura religiosa.

El Gobierno del presidente Hernández, a través de Marca País Honduras, promueve este tipo de actividades en todo el país como una forma de promocionar el turismo y la cultura artística nacional.

El videomapping fue parte de Recreoverano 2017, un programa surgido a iniciativa del presidente Hernández que ofrece a los vacacionistas distintas actividades a nivel nacional para fomentar la diversión sana y la convivencia familiar.

Antes de la proyección del videomapping en la Catedral de Comayagua hubo presentación de la Orquesta Sinfónica de las Fuerzas Armadas de Honduras, de danzas folkloricas y de la orquesta de música de Comayagua.

Similar presentación se llevará a cabo mañana, jueves, a contar de las 7:00 de la noche en la ciudad de Gracias, departamento de Lempira.

Impresionante

Entre los miles de visitantes nacionales y extranjeros destacó la pareja de alemanes Bárbara y Steffen Berthold, quienes consideran la presentación del videomapping como algo impresionante.

“Me gustó mucho los mosaicos con la presentación de todas las bellezas de Honduras, así como su cultura religiosa”, dijo Bárbara quien confió que hace dos semanas ingresaron al país en una casa rodante.

“Es primera vez que venimos a Honduras y hemos recorrido las Ruinas de Copán, Gracias, el Lago de Yojoa y ahora Comayagua, y hemos comprobado la amabilidad de los hondureños”, agregó Bárbara.

Relató que llegaron a Comayagua atraídos por la historia de la Catedral, así como por su reloj, que es considerado como el más antiguo del continente americano y que se mantiene en funcionamiento.

Bárbara apuntó que le gusta el café hondureño y que no dudará en regresar en un futuro junto a su esposo Steffen.

 

Der Abend beginnt mit einer Ansprache, gefolgt von Orchestermusik und spanisch-honduranischem Folkloretanz. Die an die Westseite der Kirche projizierte Videoshow versetzt uns in Begeisterung, denn es werden die schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes präsentiert, die Architektur der Kirche beeindruckend hervorgehoben und dann auch der Blick auf die Karwoche nicht vergessen.

 

 

Wir lesen am nächsten Tag, dass der honduranische Präsident beeindruckt war, was dort präsentiert wurde. Wir schließen uns dem an! So etwas Sehenswertes in dieser Qualität haben wir bisher in Europa und den USA noch nicht gesehen. Die freundlichen Überraschungen halten an, denn als wir am nächsten Tag mit einem Policeofficer ins Gespräch kommen, berichtet er von einem Vulkan, der per Magnetismus ganze Fahrzeuge anziehen kann. Wir schauen uns und UDO ungläubig an. Kurzentschlossen beordert er ein Polizeifahrzeug und lädt uns auf eine Patrouillenfahrt dahin ein. Etwas außerhalb der Stadt stoppt er den Wagen und der Fahrer nimmt den Gang heraus. Wir können es kaum glauben, denn wie von Geisterhand beginnt das Auto rückwärts eine leichte Steigung heraufzurollen. Nun begreifen wir es allmählich… Hier gibt es eine Strecke von ca. 50m mit außerordentlich starkem Erdmagnetismus. Und damit auch keine Zweifel aufkommen, machen wir das Experiment gleich noch einmal. Wieder am Polizeihauptquartier angekommen, verspricht er, wegen der schwierigen Verkehrssituation am Karfreitag, uns per Eskorte aus der Stadt zu führen. „Mund zu, die Milchzähne werden sauer“, sag ich mir. Wieder einmal sind wir völlig baff, wieviel Freundlichkeit und Gastfreundschaft uns entgegengebracht wird und dies hier in einem Land, das in dieser Beziehung in der Vergangenheit na zu mindestens nicht den besten Leumund hatte.

Den Rest des Tages verbringen wir im Umfeld der Plaza, wo die Vorbereitungen auf die Feiertage auf Hochtouren laufen.

Wir halten uns noch bis ca. 24 Uhr in der Stadt auf, um die Atmosphäre dieses Tages aufzusaugen.

Am Karfreitag um ca. 6.30 Uhr geht Steffen auf erste Fotopirsch. Werden sie wohl alle Teppiche geschafft haben? Am Abend, wo auch heftig Party stattfand, wird nun oftmals noch fleißig gestaltet.

 

Einige werden wohl Probleme haben, ihre Arbeiten bis zum Beginn des Umzuges um 8.30 Uhr zu beenden. Andere sitzen übermüdet, aber zufrieden neben ihrer Arbeit. 

 

Etwas verspätet startet dann die Prozession an der Iglesia de San Francisco in Richtung Kathedrale. Die Träger werden bei der Hitze in den nächsten 4 Stunden harte Arbeit leisten müssen.

Wir finden das Umfeld auch sehr interessant. Die wunderschönen Teppiche werden beim Überlaufen zerstört, haben aber ihre Aufgabe erfüllt und finden sich schließlich in den Tüten der Kinder wieder.

Als die Prozession an der Kathedrale ankommt, beenden wir unseren Besuch in der Stadt.

Udo bekommt Besuch von Familie Flores mit 3 interessierten Kindern und das Angebot uns aus der Stadt zu eskortieren wird erneuert.  Wir nehmen es gern an und wie sich zeigt war das eine gute Idee, denn diesen Weg hätten wir nie gefunden und die 3- Seiten Sperrungen haben uns sehr geholfen, aus den Seitenstraßen herauszukommen. Als uns das hilfreiche Motorrad verlässt sind wir gefühlt schon fast in „Tegu“.

Muchas gracias, Senores Perez y Flores por su ayuda y el tiempo agradable en Comayagua en el que podríamos estar seguro delante de su puerta.  Su escolta ayudó mucho encontrar  el camino a la carretera a Tegucigalpa.

 

Balneario San Francisco

Freitag, 14.04.2017

Wir müssen “Tegu” strategisch angehen, d.h., am besten früh und mit wenig Verkehr und so kommt die Entscheidung zustande, unterwegs noch einen Stopp einzulegen. Wir haben die Empfehlung am Balneario „San Francisco“ zu übernachten, was uns bei diesem heißen Wetter recht ist. Allerdings hatten wir nicht mit so vielen Besuchern gerechnet, doch es gibt eine Erklärung: es ist Wochenende und noch dazu Ostern.

Einige Kinder finden sich ab und an ein und stellen interessierte Fragen, so auch zum Wetter in Deutschland und was denn wohl in UDO sei.

Wie so oft, sind auch hier einige Grillplätze vorhanden, was uns dazu verführt, einige Würstchen aufzulegen.

Bei Einbruch der Dunkelheit wird es ruhiger und bald können wir uns in stockdunkler Nacht hinter UDO verstecken. Barbara hat noch einige Sicherheitsbedenken, denn die Stadt mit der zweithöchsten Kriminalität in der Welt, Tegucigalpa, ist nur 30km entfernt, doch die wenigen Autos die uns in der Ferne passieren, können uns im Dunklen ja gar nicht entdecken. Außerdem gibt es eigentlich einen Zaun um das Gelände.

Tegucigalpa

Samstag, 15.04.2017

Wir machen uns früh auf, denn Ricardo, den wir in Comayagua zufällig kennengelernt haben, als er uns deutsch sprechen gehört hatte, hat zugesagt, mit uns in „Tegu“ einen Stadtbummel zu machen. Nun gilt es nur noch, einen Platz in dieser Stadt zu finden…

Die Empfehlung des Overlanders bei Walmart zu stehen, geht an diesem Tag nicht, denn Ostersamstag ist geschlossen. Von freundlichen Taxifahrern bekommen wir hilfreiche Tipps und ein Security Mann vom der nahen „Multiplaza“-Mall fragt seinen Chef und für ihn ist es eine Ehre uns helfen zu können und wir bekommen einen schattigen Platz am Rande zugewiesen.

Wir kaufen noch Lebensmittel ein und schon ist es Zeit sich mit Ricardo zu treffen. Bei einem ersten Kennenlernkaffee wird viel über die Zeit in der DDR und über das Leben in Honduras gesprochen und dann geht es per Taxi in die Innenstadt. Diese ist um die Plaza herum sehenswert, wobei diese wohl an alter Pracht eingebüßt hat, als man meinte, Altes ersetzen zu müssen, wie uns Ricardo berichtet.

 

Wir sehen die schöne Frontseite des Theaters

und besuchen das  Museo para la Identidad Nacional, wo wir eine sehr interessante Führung kostenlos in Englisch von Nelson bekommen.

Bei „Pollo“ verabschieden wir uns dann schon fast von Ricardo, der Professor im Bildungswesen an der hiesigen Universität ist.

Lieber Ricardo: Ohne Dich hätten wir uns nie nach TEGU gewagt und somit eine interessante Stadt verpasst, aber vor allem würden wir sehr viel weniger über Honduras wissen. Vielen Dank, dass Du Zeit für uns hattest!

Santa Lucía und Valle de Angeles

Sonntag, 16.04.2017

Zum Abschluss von Honduras noch etwas Romantik?

Dann auf in die ehemaligen Minenstädte Santa Lucía und Valle de Angeles . Da wir für diesen Tag viel vorhaben, starten wir sehr früh und das ist eine gute Strategie, denn wir haben nicht nur die Straßen fast allein für uns, auch in Santa Lucía beginnen die Händler gerade erst, ihre Stände aufzubauen. Wir sind als Touristen fast allein im Ort und genießen die morgendliche Ruhe. Solche Exoten wie wir werden auch von fast jedem Einheimischen gegrüßt.

Noch einen Kaffee am See bei den Schildkröten, die wie wir um diese Zeit Sonne toll finden.

Schon etwa um 10.00 Uhr starten wir UDO, um noch zum Valle de Angeles zu fahren. Wir wissen nicht so recht, was uns erwartet, aber die kurvige, ansteigende Bergstraße auf über 1500m bietet schon mal einen schönen Blick auf ein schönes Tal. Der Ort Valle de Angeles ist allerdings schon weitaus munterer, doch der große Ansturm hat noch nicht eingesetzt, und so finden wir schnell einen bewachten Parkplatz, um hier durch die Gassen zu schlendern. Fürs erste sind wir enttäuscht, aber um die Plaza herum ist der Ort dann doch noch sehenswert.

Es ist ein Ausflugsort für die Hauptstädter, was man an den zahlreichen Souvenirläden und Restaurants sehen kann. Der Rummel ist uns bald genug und entlang den zahlreich an den Straßen winkenden Imbissverkäufern verlassen wir das Städtchen.

Wir fahren zügig an Tegu vorbei

in Richtung Dandí, wo wir unseren Übernachtungsplatz auf einer Finca mit Pool finden. Kaum angekommen, ist der Pool sofort das Zielobjekt,

lassen bei einem Clamato mit Bier die Seele baumeln und resümieren Honduras:

Es ist ein sehenswertes und oft unterschätztes Land. Die Menschen waren überaus freundlich und hilfsbereit, das Preisniveau gut und mit der vielbesagten hohen Kriminalität hatten wir nie Berührung.

Wir können dieses schöne Land nur empfehlen.smile

Nicaragua, wir kommen!

Montag, 17.04.2017

Am Montag starten wir früh, denn uns juckt das Grenzfieber, jedoch gehen wir die Sache schon etwas gelassener an. Lange Reihen von Trucks lassen Probleme erahnen. Erst die Nachfrage bei einem Polizisten ergibt, dass alles OK ist. Das freut uns sehr, denn damit läuft für uns die Prozedur in ca. 2 Stunden Gesamtzeit außerordentlich schnell ab. 

UDO wird mal wieder desinfiziert.yellwink

Auf einem Plakat grüßt der Präsident Daniel Ortega, den alle DDR-ler noch ganz gut als Führer der FSLN kennen werden. Schnell noch Geld gewechselt, eine Versicherung abgeschlossen und schon fahren wir auf Straßen bester Qualität nach Somoto, wo es einen interessanten Canyon geben soll. Dieser wurde vor einigen Jahren von Tschechischen Geologen „entdeckt“ und ist seit ca. 4 Jahren eine landesweite touristische Attraktion.

Ariel, ein 23 jähriger Nicaraguaner, führt uns auf einen Übernachtungsplatz auf einer Weide, der extra für Wohnmobile und Zelt Touristen angelegt wurde. Saftiges Gras und schöne Rosen erwarten uns hier. Dann beginnt die Tour mit einer 2km langen Wanderung in der Sonne,

an deren Ende wir in einen schattigen Canyon kommen.

Der erste Abschnitt wird per Ruderboot zurückgelegt

aber dann dürfen wir endlich ins Wasser, in dem wir uns in aufgeblasene Autoreifen legen. Ein Guide zieht uns durchs Wasser flussaufwärts und ab und zu müssen wir über Felsen klettern, denn auch hier herrscht Wassermangel. Dann wird der Canyon eng wie ein Spalt und nicht nur einmal haben wir nach oben geschaut, ob noch alle Felssteine fest sind.

Der Umkehrpunkt ist ein tiefer Pool und Ariel macht dort einen sehenswerten Sprung vom 10m hohen Fels, wo es bei Steffen daran scheiterte, überhaupt aus dem Wasser zu kommen.

Aber an anderer Stelle war dann doch zumindest noch ein 8m Sprung drin. Auf dem Rückweg haben wir Glück, denn dank eines TOYOTA Allrad haben wir einiges an Kraft gespart. Am Abend genießen wir die Ruhe mit UDO und einem kräftigen Landregen, den wir so lange vermisst haben.

Und wieder einmal Meer

Dienstag, 18.04.2017

Nach Rosen- und Vogelschau 

Nationalvogel von Nicaragua: Brauenmotmot

am Morgen brechen wir Richtung Estelí auf, um uns diese Stadt anzuschauen. Da es aber nur sehr enge Gassen und unakzeptable Stellplätze gab, haben wir UDO die Sporen gegeben, denn wir haben uns bei diesen guten Straßen spontan entschieden, dass es mal wieder Zeit sei, am Meer zu relaxen, zumal Barbara mit einem Virus zu kämpfen hat.sealed

Wir fahren León an und möchten dort als erstes Propan auffüllen. Das lässt sich entspannt an, doch als dann beim Öffnen der Flasche das Handrad abbricht, gibt es erst einmal einen Wut- und dann danach einen Schweißausbruch. Die Jungs von der Füllstation hatten den Verschluss so zugeknallt, dass Steffen ihn nicht aufbekam und die Zange war dann am Ende keine gute Idee. Also: wieder rein und reklamieren. Es wird eine halbe Stunde unkontrolliert gebastelt, dann wird es Steffen zu dumm. Er nimmt die Flasche wieder und muss sie ab jetzt mit der Zange öffnen.yell

León ist verkehrstechnisch ein Horror und gestresst mit Angstschweiß wegen der Enge der Straßen kreiseln wir um den Wochenmarkt, sind plötzlich mittendrin, bis wir schließlich in einem Gewirr von Einbahnstraßen wieder hausfinden. Wir haben wieder einmal enorm Glück gehabt, dass wir ohne Blessuren davongekommen sind.

Barbara ist mit UDO inzwischen so versiert, dass sie mit nur 2-3cm an jeder Seite auskommt und dabei auch noch die vorbeidrängelnden Motorrad- Rikscha- und Autofahrer mit Namen ansprechen kann. Viele haben den gleichen Namen: „A....loch“.wink

Übrigens, wo wohnen die meisten Verkehrsteilnehmer mit diesem Namen: mit deutlichem Abstand in Guatemala. Vor allem sehr viele Busfahrer heißen dort so.

Auf der Ausfahrtstraße nach Poneloya am Pazifik quält uns noch ein unfreundlicher Polizist, der uns wegen einer Veranstaltung, die auch die Hauptstraße blockiert, durch enge winklige Gassen schickt. Von solchen Straßen hat UDO bestimmt nie geträumt.

Jedoch das Meer ruft und wir quälen uns auch hier durch. Als wir das Meer erreichen, geht die Sonne gerade unter, aber diesmal haben wir ein klares Ziel für die Übernachtung: Rigo’s Gästehaus.

UDO abgestellt und mit Bier und Käsehäppchen zum Strand. Relax!!!

So auch am nächsten Tag, wo wir erst einmal eine Farmacia /Apotheke für Barbara aufsuchen, denn Halsschmerzen, Husten und Augenprobleme werden unerträglich. Mit für 25 € Medizin ausgestattet, lässt sich der restliche Tag in der Hängematte entspannt an. Am Abend gehen wir lediglich ca. 150m zu einem Comedor (kleines familiengeführtes Straßenrestaurant). Wir essen ein Fisch- und ein Hühnchen Gericht, was recht lecker ist, mit Bier für ca. 6€.

Die Nächte sind bei ca. 30°C im UDO schweißtreibend. Nach Frühstück am Strand sind die Hängematten im windigen Schatten unser Ziel.  

Zum Masaya Volcano Nacional Park

Montag, 24.04.2017

Auf dem Weg zum Masaya Vulkan müssen wir zwangsläufig Managua durchfahren, was wir auch gleich zu einem Stopp bei Walmart nutzen. Wir benötigen Lebensmittel und vor allem auch Wein, denn der soll in Costa Rica noch viel teurer sein.

Am Visitor Center vom Masaya Volcano NP treffen wir Andrej und Anita, die beiden Dresdener, wieder, die wir schon in San Cristóbal/Chiapas kennengelernt haben. Nach Austausch der letzten Erlebnisse fahren wir zum Kraterrand und haben 5 Minuten zum Staunen und Fotografieren, denn es steigen Wolken mit giftigem Schwefeldampf auf, sodass eine Zeitbegrenzung Sinn macht.

Der Blick in den Krater ist atemberaubend, denn geschätzte 300m unter uns kann man die flüssige Lava goldrot fließen sehen. Es brodelt wie im Suppenkessel. Ein Priester soll einst hinabgestiegen sein, um zu erkunden, ob es flüssiges Gold sei, was man da sieht. Für Gold haben die Spanier hier alles gemacht…yell

Am Abend, nach 18.00 Uhr, dürfen wir für 10 $ pro Person den Vulkanschlund bei Nacht besuchen. Also geht es, diesmal per Kolonne, noch einmal nach oben.

Das Farbspiel, welches die glühende Lava an der Kraterwand erzeugt, ist beeindruckend. Steffen arbeitet mit Stativ und versucht die „Hölle“ einzufangen. Eine Besichtigungszeit von 15 Minuten reicht dann wirklich, denn die Dämpfe verursachen viele Hustenanfälle.

Unseren Übernachtungsplatz finden wir in Catarina am Mirador / Aussichtspunkt, wo wir einigermaßen ruhig und sicher, aber vor allem bei kühlendem Wind stehen. Hier können wir zum ersten mal in weiter Ferne die Brüllaffen hören. Mal sehen, wann sie sich das erste mal zeigen werden. Das gemeinsame Frühstück mit Andrej und Anita auf der Terrasse mit Blick in die Apoyo Lagune ist das Highlight des nächsten Morgens.

Wir kommen früh in Granada an und finden unseren Platz in einer „Schmuddelecke“ des Roten Kreuzes. Wenigstens ist es schattig und sicher.

Wir sind beim Stadtbummel mit dem Rad so früh dran, dass wir den Händlern beim Standaufbau zusehen können. Granada ist eine kleinere gemütliche Kolonialstadt und wir genießen das Flair auf der Plaza bei Moccachino-frío und Käsekuchen.

Am Abend hören wir uns ein hochklassiges Tango Gitarrenkonzert im „Kulturhaus“ an.

Die Nacht ist warm, laut und stinkig, da man nicht weit von uns am Tag zuvor Müllbeseitigung auf zentralamerikanisch gemacht hat, indem man allen Abfall inclusive Plastikmüll angezündet hat und dieses Feuer dann über Tage vor sich hin qualmt.

Wir flüchten gegen 7.30 Uhr aus Granada und das junge Pferd auf der Straße ist um diese Zeit wohl auch noch nicht so munter.

Auf dem Parkplatz des Hostel Paradiso an der Lagune Apoyo finden wir unser Paradies und genießen es im Liegestuhl ausgiebig zu relaxen, nur unterbrochen durch das Baden in der kristallklaren Lagune.

Zwar verlieren wir in der Nacht wieder geschätzte 1 Liter Flüssigkeit pro Person, aber der Erholungsfaktor tagsüber mit kostenloser Verfügbarkeit von Kajaks und Kaffee wiegt es wieder auf. Und somit bleiben wir 2 Nächte, bevor wir zur Grenze nach Costa Rica aufbrechen.  

San Jorge und Ometepe

Dienstag, 25.04.2017

Der zweite, als Erholungstag gedachte Tag verläuft dann doch etwas anders, denn Hitze oder Essen machen Barbara ernsthaft zu schaffen. So fliehen wir also von diesem heißen Ort, denn Barbara dehydriert zunehmend und ihr Zustand macht uns große Sorgen.

Kurz vor Rivas biegen wir nach San Jorge ab und schauen, ob es da ein schattiges Plätzchen dicht am Nicaragua See gibt. Der Strand mit Blick zur Insel Ometepe ist mit „Restaurants“ bebaut und von Carlos, einem freundlichen Restaurantbesitzer lässt sich Steffen zur Einkehr ködern, mit der Bedingung, neben seinem Restaurant über Nacht stehen zu können.

Als Barbara Wasser und Elektrolytlösung immer wieder sofort nach dem Trinken erbricht, wird es Zeit für den Doktor, den uns Carlos ruft. Der Doktor, ein ca. 70-ger im Ruhestand, der in den 80-ger Jahren für 2 Jahre in Quedlinburg, Meißen und Weimar war, diagnostiziert Gastritis.sealed

Die Umgebung des Restaurants ist nicht gerade einladend, denn es schleichen da einige Suffies herum. Aber, was solls, es muss noch an zwei Tagen gespritzt werden.cry

Da es Barbara zunehmend besser geht, mache ich am nächsten Tag eine Tour mit dem Fahrrad um den Vulkan Concepción (1610m) auf der Insel Ometepe. Auf der teils recht rauen Straße, die um den Vulkan führt, kommt man ihm teilweise sehr nahe und somit gibt es auch gute Fotomotive.

Ziemlich geschafft komme ich nach 45km Fahrstrecke und 5 Stunden Fahrzeit bei 36°C wieder in Moyogalpa an und  die Fähre fährt mir vor der Nase weg. Mit einer kleinen Lancha kann ich eine Stunde später die einstündige Überfahrt antreten.

Bei Carlos gibt es dann Cerveza und rico Res de Japaleño (Rind) und Barbara kann auch schon einen Jugo de Jamaica (Hibiskusblütensaft) trinken. In der Nacht kläffen die Hunde um die Wette, vielleicht auch, um den Räuber zu vertreiben, der unsere kleine Fußbank gestohlen hat.

Liebe Fußbank: Viel Glück in diesem schönen, aber ärmlichen Land mit viel Hitze und einer unersättlichen Gier nach Dollar. Hoffentlich landest du nicht in einem der unzähligen Müllberge entlang der Strände und Straßen, vollgepisst von streunenden Hunden.tongue-out

¡Adiós Nicaragua!

Am 3. Tag Abschied von Carlos

Man beachte: auch dies ist ein Restaurant!

Wir freuen uns auf Costa Rica, aber vor dem Paradies hat der Amtsschimmel noch einige Hürden aufgebaut, denn wir müssen  zahlreiche Anlaufstationen nehmen und Formulare ausfüllen, was uns dann letztendlich innerhalb von 3 1/5  Stunden gelingt.

Mit UDO unter Affen

Donnerstag, 27.04.2017

Der offensichtlich schlimmste Grenzübergang ist dann irgendwie auch geschafft und wir ebenso.

Die Kraft reicht an diesem Tag geradeso bis zur Finca Cañas Castilla, die von einem Schweizer Aussteiger Ehepaar geführt wird und viel Natur verspricht. Schon bei der Einfahrt gibt es Grund zur Freude, denn hier treffen wir Andrej und Anita wieder. 

Die Erwartungen an Flora und Fauna werden bestens erfüllt, denn über uns turnen Klammer- und Brüllaffen, im nahen Fluss tummelt sich ein Krokodil und am Ufer ein Leguan. Die abendliche Schwüle wird von einem starken Regenguss begleitet, was für uns nach Tagen der Trockenheit und Hitze eine wundervolle Erleichterung ist.

UDO braucht einen neuen Schuh auf dem Weg zum Lago Arenal

Samstag, 29.04.2017

Wir suchen unser Heil in der Höhe und „flüchten“ zum 570m hoch gelegenen Lago Arenal. Wir können ihn und den nach ihm benannten Vulkan schon sehen bzw. fast fassen, da reißt uns ein schlagendes Geräusch aus unseren Träumen.surprisedyell

Unser rechtes Hinterrad möchte uns nicht weiter begleiten und hat deshalb die Decke von der Karkasse getrennt. Der erste eigene Reifenwechsel unseres Lebens steht bevor. Ein freundlicher Costa-Ricaner bietet seine Hilfe an und das Problem wird schweißtreibend, aber schnell gelöst.

In Nueva Arenal finden wir für die nächsten 3 Tage auf einer öffentlichen Wiese einen wunderbaren Übernachtungsplatz mit Seeblick und das dazu gratis.

Bei guten Temperaturen, Baden im See und Spaß beim Grillen am Abend fallen die Strapazen der letzten Tage ab. Es gibt Beef, das wir auf unserem neu erworbenen Durchschlagsieb grillen und dazu leckeres Schwarzbrot von der im Ort ansässigen deutschen Bäckerei, geröstet und mit Knoblauch bestrichen.  Mmmm ¡RICO!