Berichte von 02/2017

Mazatlán

Freitag, 03.02.2017

Im Auto schreiben wir unseren Blog vor und verpassen doch dabei die Abfahrt zum  Celeste RV Park.

Gut, dass wir die 15km wieder zurückgefahren sind, denn dieser wunderschöne Platz mit den netten Nachbarn (wieder) aus Kanada wurde uns für 5 Nächte eine Herberge. Wir genießen den Strand

und das Angebot von Jorge und Maxine mit ihnen in ihrem kleinen PKW Mazatlán zu besuchen.

Dort beginnen wir unsere Tour in der Altstadt am wunderschön renovierten Teatro Ángela Peralta

und spazieren

bis zum Centro Mercado, dem Zentralmarkt, dessen Gebäude von G. Eiffel entworfen worden war. Davon sieht man nicht mehr viel, weil riesige Fleischstücke, T-Shirts und Berge von Obst und Gemüse und deren Stände die Sicht nehmen.

An jeder Ecke riecht es anders, mal nach Fleisch 😫  und mal nach Gewürzen.

Schnell noch ein leckeres Agua de Jamaica (aufgebrühte Hibiskus Blüten als Eistee) und schon sind wir wieder in der Nähe des Teatro und finden ein schattiges Plätzchen an der von Bäumen gesäumten Plazuela Machado für ein gemeinsames Lunch mit kultureller Umrahmung.

Auf der Rückfahrt bestaunen wir die Deko, die anlässlich des bevorstehenden Karnevals am schönen 5km langen Malecón aufgebaut wurden.

Wir genießen unseren schönen Platz am Meer

und beim abendlichen Grillen plaudern wir nett mit Maxine und Jorge, der in Zentralamerika ein wirklich großer Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit ist, dafür in Guatemala im Gefängnis war, gefoltert wurde und nun unablässig weiter für die Strafverfolgung seiner Peiniger kämpft. Darüber hat er zwei Bücher geschrieben. Von der jetzigen Regierung Guatemalas wurde er zum Embajador Honorario de Turismo ernannt. Alles Gute, lieber Jorge, für deinen Weg.

Vielen Dank auch für die gemeinsamen Ausflüge, besonders auch zur archäologischen Stätte, wo es Steingravierungen gab, die bis zu 5000 Jahre zurück reichen.

Nos gustan nuestro lugar hermoso al mar y la barbacoa por la noche, charlamos agradablemente con Maxine y Jorge. Él es un gran luchador por la libertad y la justicia en América Central. En Guatemala estaba en la cárcel, fue torturado y ahora continua constantemente procesar a sus torturadores. Además, escribió dos libros sobre su vida. (El secuestro y la tortura /Encarcelados en un infierno)

Por el actual gobierno de Guatemala, fue nombrado Embajador Honorario de Turismo. ¡Mucho éxito, querido Jorge, para su camino!

Gracias también por los viajes con su coche, sobre todo también a la zona arqueológica donde habían petroglifos muy viejos en las piedras grandes en la playa.

 

Kolonialstädte auf der Silberroute 1.Durango

Sonntag, 05.02.2017

Nach einem herzlichen Abschied von Maxine und Jorge sagten wir auch dem Meer Adiós, denn unser Ziel sind nun die Kolonialstädte auf der Silberroute nach Mexiko City. Um nach Durango zu kommen müssen wir bis auf über 2700m aufsteigen, was uns bei den landschaftlichen Reizen und den ca. 40 Tunneln und Brücken ein Genuss ist.

Parken in Durango am Sonntag ist unmöglich, sodass es bei einer Ehrenrunde um Plaza und Kathedrale bleibt.

So sind wir eben früher an unserm Tagesziel, den heißen Quellen von San Juan. Der Eintritt ist mit 120 Pesos (ca. 5,50 €) für Einheimische nicht gerade billig, für uns aber ein Schnäppchen, da wir für 350 Pesos übernachten und baden dürfen und das sogar im Mondschein.

Am nächsten Morgen machen wir auf dem Wege nach Zacatecas einen Abstecher zum El Saltito Wasserfall. Da es zum Baden zu früh ist, genießen wir nur die Ansicht. Und die lohnt sich!

2.Zacatecas

Montag, 06.02.2017

Wir sind meistens auf der "Cuota", der Mautstraße, unterwegs, da es über Land doch oft schlechtere Straßenverhältnisse mit vielen "Topes" (ca 20cm hohe Wälle quer über die Straße als "Erziehungsmaßnahme") gibt. Hier legen wir eine Pause ein und genehmigen uns einen kräftigenden Fleischeintopf, eine Empfehlung unserer holländischen Radler.

Das erste Mal Birria

Der Hinweis der I-Overlander App am Hotel Baruk in Zacatecas für die Nacht zu stehen ist Spitzenklasse, denn wir stehen hoch über der Stadt nahe der Seilbahn mit herrlicher Aussicht in der Nähe zum Eingang zu einer der ehemals ergiebigsten Silberbergwerke Lateinamerikas, der Mine El  Edén. Die Mine wurde von 1586 bis in die 1969-er Jahre „ausgebeutet“, ein Wort aus dem Reiseführer, welches wohl auch sehr gut die damaligen Arbeitsbedingungen beschreibt. Es gab in früheren Jahren täglich bis zu 5 Tote, auch unter den Kindern, denn es musste von Ihnen Wasser und Gestein über Leitern nach oben geschleppt werden. Die Höhle ist ein sehr schönes Museum. Es geht auf und ab entlang der ehemals 40m dicken Silberader. Den Ausgang des Bergwerkes nahe dem Stadtzentrum erreichen wir per Grubenbahn.

Der langgezogene Park Alameda und der Jardín Indepedencia sind schöne und gepflegte Anlagen, die zum Verweilen einladen. Wir schlendern die Avenida Hidalgo entlang an sehenswerten Kolonialbauten, die uns mit ihren kleinen Balkonen sehr an Spanien erinnern.

Die Fassade der Kathedrale ist ein Meisterstück und über allen dargestellten Figuren thront oben der Gottvater.

Im Abendlicht hat die Stadt noch einmal ihren ganzen Reiz gezeigt.

3. Aguascalientes

Dienstag, 07.02.2017

Auf dem Weg nach Aguascalientes  schauen wir uns das Kloster „Convente de Guadalupe“ mit der vergoldeten Capilla de Nápoles an, die nur zu besonderen Festlichkeiten geöffnet wird.

Die Stadt Aguascalientes macht bei der Einfahrt nicht den besten Eindruck auf uns, aber der schöne Pool in der Hotelanlage Madrego, unserer Übernachtungsmöglichkeit, reißt alles wieder raus.

Wir erkunden die Stadt per Rad, was bei dichtem Verkehr nicht ganz einfach ist und die Autoabgase tun bei dieser Höhe ihr Übriges.

Im Gewirr unzähliger Einbahnstraßen finden wir dann doch noch die schöne große Plaza de la Padria mit der Kathedrale und dem Palacio de Gobierno, einem Schmuckstück aus der Kolonialzeit mit herrlichen Treppen und Bögen, die damals üblich waren, sowie Gemälden an den Wänden zur Geschichte Mexikos.

Zum Ausklang des Tages schlendern wir die verkehrsfreie Einkaufspassage der Innenstadt entlang und staunen über das rege Leben am Abend eines Wochentages.

 

4. Guanajuato

Mittwoch, 08.02.2017

Diese außergewöhnlich schöne Stadt wurde 1559 in der Nähe der reichen Silber- und Goldvorkommen in der Region an steilen Hängen eines Bergkammes angelegt und gehört seit 1990 zum UNESCO Weltkulturerbe. Unsere Übernachtungsmöglichkeit finden wir am Hotel Paseo de la Presa, wo wir für 0 Pesos auf einem Parkplatz mit Übersicht über die ganze Stadt stehen dürfen.

Über 375 Stufen steigen wir von 2079 m Höhe ü.NN  hinab zur Altstadt,

vorbei an schönen Parkanlagen und im engeren Kreis der Altstadt sogar über eine kilometerlange Fußgängerzone.

Wir genießen die relaxte Atmosphäre der Stadt bei Clamato (Tomatensaft mit Bier) und Limonada an der Plaza Jardín de la Unión.

 

Inzwischen haben wir uns sehr weit entfernt und eine Taxifahrt durch das kilometerlange unterirdische Tunnelsystem bringt uns zurück zu UDO.  

 

5. San Miguel de Allende

Donnerstag, 09.02.2017

Es gelingt uns, UDO ohne Probleme durch die engen Gassen von Guanajuato auf die Landstraße nach Querétaro zu manövrieren und so gelangen wir nach San Miguel de Allende. Unterwegs lesen wir im Reiseführer, dass diese Stadt UNESCO Weltkulturerbe ist und sie vielen Nordamerikanern als Winterquartier dient, was man an Verkaufstafeln bei der Stadteinfahrt sehen kann. Mit Mühe finden wir unseren RV Platz mitten in der Stadt. Die Stadt macht uns so neugierig, dass wir nach einem kurzen Picknick sofort zu Fuß aufbrechen.

Viele Gaststätten und das Institut Allende, welches Sprach- und handwerkliche Kurse anbietet, haben sich auf die zahlreiche nordamerikanische Kundschaft eingestellt. Neben unserem Quartier befinden sich zwei Tennisplätze und wir staunen, denn die „Alten“ sind schon ab 6.30 Uhr darauf aktiv. 

Wir durchqueren die Stadt

und belohnen uns mit einer herrlichen Margarita

auf der Plaza Principal (El  Jardín) mit Kirche Parroquia de San Miguel Arcángel.

6. Querétaro

Freitag, 10.02.2017

Die große Stadt Querétaro bereitet uns schon bei der Einfahrt ein mulmiges Gefühl im Magen, welches uns dann bei der Fahrt durch die engen Gassen, die uns links und rechts von UDO nur wenige Zentimeter Platz lassen, bestätigt wird. Unser Parkplatz ist nahe am historischen Zentrum und wir buchen eine Stadtrundfahrt, die uns auch zum architektonischen Highlight, dem Aquädukt führt, nun aber auf wirklich breiten Straßen.

Auch hier machen wir unseren obligatorischen Theaterbesuch

und auf dem Rückweg zu Fuß zu UDO ist für Steffen auch noch eine Gordita drin.

Wir finden glücklicherweise schnell aus der Stadt heraus und unser Platz für die Nacht ist ein nahegelegenes Erholungsgebiet mit Schwimmbad, wo wir bald die einzigen Gäste sind. Wir erleben wieder einmal mexikanische Gastfreundschaft, denn es wird für uns allein nicht nur die Schwimmbadrutsche in Betrieb gesetzt, sondern auch der Nachtwächter bringt uns unaufgefordert das Holz für unser Grillfeuer.

 

Abstecher zu den Schmetterlingen (Mariposas)

Samstag, 11.02.2017

Wir starten früh, denn vor uns liegt ein weiter Weg in die Berge und in El Oro machen wir einen Stopp, eigentlich nur um eine Telefonkarte aufzuladen. Dieser Stopp erweist sich als Glücksgriff, denn obwohl in keinem Reiseführer erwähnt, ist diese Stadt, in der bis in die 1920ger Jahre Gold gefördert wurde (Oro= Gold), ein architektonisches Kleinod.

Es ist Markttag und wir werden verführt, den hier typischen Kräuterlikör (Chivas) zu kaufen.

Im örtlichen Theater ist einstmals sogar Caruso aufgetreten.

Gestärkt mit außerordentlich frischen, knusprigen Brötchen, die durchaus unseren deutschen Brötchen Konkurrenz machen können, und einer Gordita mit Pollo für Steffen machen wir uns auf den Weg in die Monarch Biosphäre.

Nahe am Eingang auf 3150 m finden wir unseren gut bewachten Platz für die Nacht, denn nebenan ist ein Camp der Staatspolizei. Das Abendbrot ist gerettet, denn wir parken direkt neben einem Grillplatz.

Am wärmenden Lagerfeuer kommt auch mal wieder die Ukulele zum Einsatz und bei 6°C um ca. 21.00 Uhr finden wir im Vollmondschein ohne Taschenlampe den Weg zu UDO. 😀

Mariposatag

Sonntag, 12.02.2017

Wir sind beide etwas aufgeregt und erwachen deshalb schon vor dem Wecker Klingeln. Das ist nicht ganz unbegründet, denn bereits um 6.30 Uhr zieht der erste Bus in Richtung Parkplatz an uns vorbei. Um 8.00 Uhr nehmen auch wir die staubige und steile Piste zum Parkplatz auf 3241 m in Angriff. Gut, dass noch nicht so dichter Verkehr herrscht, denn unserem UDO ist die Höhe doch schon anzumerken, denn an dem steilsten Anstieg mussten wir noch einmal Anlauf holen. Den einzigen englischsprachigen Guide, Diego, hatten wir am Vortag für 9.00 Uhr engagiert und um 9.30 Uhr ging es dann endlich los. Der Weg zu den Schlafplätzen der Monarch Falter war doch etwas steiler als erwartet, aber viele Informationen von Diego und eine in Mexiko von uns bisher noch nicht gesehene natürlichen Blumenvielfalt machte es kurzweilig, bis auf 3400 m aufzusteigen.

Nicht nur wir hatten eine lange Anreise, sondern auch die Monarch Falter, die als einzige Schmetterlingsart diese lange Reise von den großen Seen zwischen USA/ Kanada bewältigen und pünktlich jedes Jahr Anfang November millionenfach hier erscheinen, um den Winter zu überbrücken und um sich fortzupflanzen.

In einem abgesperrten Gebiet stehen die etwa 45 Nadelbäume, die die bevorzugten Schlafplätze sind. In dicken Trauben hängen die Schmetterlinge dichtgedrängt, um sich gegenseitig zu wärmen

und bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen ca. 10.30 Uhr waren die ersten Frühaufsteher auf den Flügeln.

Ca. 30 Minuten verharrten wir dort und bestaunten dieses Naturwunder.

Dieser Falter

hat uns berichtet, im letzten Sommer Oliver und Maximilian in Cleveland gesehen zu haben. 😎😳

Valle de Bravo

Montag, 13.02.2017

Voller bunter Eindrücke begeben wir uns wieder auf die staubige Piste. Die Fahrt ist anstrengend, denn auf Nebenstraßen sind tiefe Löcher und Topes an der Tagesordnung. Unser Ziel,  Valle de Bravo, mit einem hochgelegenen Bergsee auf 1780 m ist unser Domizil für die nächsten zwei Tage.

Diesen überraschend schönen Ort, der ca. 8 km entfernt ist, erkunden wir mit dem Rad, wobei die Stadt so einen dichten Verkehr hat, dass wir dort nur zu Fuß vorankommen.

Natürlich müssen wir auch hier den Mercado besuchen und Steffen kann mal wieder nicht den Angeboten widerstehen.

Gewählt:Schweinefleisch in Spinatsoße mit Reis

Der Baustil der Häuser mutet alpenländisch an,

und die schöne Plaza Independencia ist es uns wert, bei Mokka Frappé und Erdbeermilch eine Pause einzulegen.  

Eine alte Frau versucht uns Blumen zu verkaufen, versteht aber, dass wir diese auf dem Rad nicht mitnehmen können. Steffen gibt ihr trotzdem etwas Kleingeld und bittet um ein Foto, was sie außerordentlich bereitwillig arrangiert, indem sie Barbara den Blumenstrauß für ein Foto überreicht.

Vielen Dank liebe Blumenfrau für die uns übermittelten guten Wünsche für die Reise.

Kräftig Autoabgase inhalierend, quälen wir uns dann zurück zu UDO.

Auf dem Weg zur 7. Silberstadt Taxco

Dienstag, 14.02.2017

Da wir eine längere Fahrt an diesem Tag vor uns haben, verlassen wir unseren Platz am See von Valle de Bravo bereits recht zügig und begegnen auf dem Weg zur Autobahn (Cuota) diesem echten „Benzinsparer“.

Anschließend fahren wir über eine Cuota nach der anderen um die große Stadt Toluca herum nach Taxco, was sich darin äußert, dass unser Bargeld rapide abnimmt. Aber so können wir doch einige Stunden einsparen, denn wir haben doch so einige Berge und Täler hinter uns zu lassen.

7. Taxco

Dienstag, 14.02.2017

Wir bekommen von einem Mitarbeiter des Tourismusbüros noch einige Informationen für die Stadt und das scheint uns wichtig, denn Taxco ist für seine engen Gassen und den lebhaften Verkehr bekannt, was wir dann selbst erlebt haben. Wir parken in einem Rohbau und machen uns zügig zu Fuß auf den Weg.

Uns begeistert die Fassadengestaltung in Kombination mit der Farbvielfalt des mexikanischen Frühlings. Die Gassen sind hell und freundlich und das gefällt auch den hunderten von Käfern, die an uns vorbeiknattern.

Wir wundern uns, dass es hier nicht so nach Abgasen stinkt wie anderswo und lesen später die Lösung:  „…sin Gas!“  steht hinten auf vielen VW- Käfern, also auf Elektro/ Erdgas umgerüstet!? Wir sehen jedenfalls keine „Elektrotanke“

Da wir Taxco am Valentinstag besuchen, gibt es einige zusätzliche fotografische Leckerbissen.

Silber wird dann doch nicht kiloweise verkauft, ist aber recht günstig, sodass wir einigen Verführungen nicht widerstehen können. Am Ende glauben wir, einiges „Wegezollgeld“ zurückgeholt zu haben. Trotz der umwerfenden Vielfalt findet Barbara ihren Wunschring dennoch nicht.

Gut gelaunt schlendern wir durch die, von Laternen und „Käferaugen“ beleuchteten Gassen zurück zu UDO.

Der Straßenlärm hält bis tief in die Nacht an, und als dieser verstummt, tauschen einige Hunde ihre Tageserlebnisse aus. Als auch die müde werden sorgen sich mindesten 2 Hähne in unserem schallenden Neubau um ihren Harem und zwar so laut, dass das nun eingesetzte Ohropax verhindert, dass wir unseren eigenen Wecker, der mit Hahnengeschrei weckt, überhören und eine Stunde verspätet (6:45 Uhr !) aufwachen. Das „Hahnevieh“ schreit immer noch! Ist aber so für ein Foto leicht zu finden.

 

La Ciudad de México

Samstag, 25.02.2017

15.02.2017

Wir verlassen Taxco recht früh denn die Aufregung vor der großen Stadt Mexico und die Freude auf ein Wiedersehen mit Yanet und Enrique, unserer lieben Bekanntschaft aus dem Kupfer Canyon treiben uns voran.

Da wir am Vortag reichlich Maut an der Autobahn gelassen haben, möchten wir gern mal wieder über Land fahren. Für eine lange Zeit ist es auch recht vergnüglich, aber um Guernavaca wird uns „das Pflaster“ zu heiß und wir gehen wieder auf die Cuota. Es zeigt sich, dass das eine gute Idee ist, denn die Anstiege auf 3400m macht man mit UDO doch besser in zügiger Fahrt ohne ständig vor den Topes abbremsen zu müssen.

Bevor es dann so richtig in die Stadt geht, unterstützt mit den Koordinaten von Yanet, machen wir schnell noch eine Kaffee und Eispause an einer Raststätte und auf geht`s.

Wir hoffen den „Popo“- Vulkan (Popocatépetl), mit 5452m die zweithöchste Erhebung Mexicos, zu sehen, aber Dunst verhindert dies. Zum Glück gibt es jedoch hilfreiche Freunde.

Wir entrichten unseren Zoll, diesmal eigenartig wenig (ca. 1,30€) und das Kribbeln im Bauch wird immer stärker. Welcher Verkehr erwartet uns? Wir sehen eine 2. Fahrebene über uns, die, wie wir später erfahren, eine teure Mautstraße ist, die quer durch die Stadt geht und vor ca. 3 Jahren in Betrieb genommen wurde. Eine gute Sache, wenn man das „Kleingeld“ dafür hat, denn uns hat sie insgesamt sicher mehrere Stunden Stau erspart, da unsere Gastgeber sie oft benutzt haben.

Ohne Probleme erreichen wir das Haus von Yanet und Enrique im Stadtteil Tlalpan in einem bewachten Areal. Yanet hat vorgesorgt, denn der Wachmann übergibt uns zügig unsere Besucherplakette. Die Wiedersehensfreude ist riesig und Yanet und Enrique sind ab jetzt unsere lieben Gastgeber, denn wir erhalten das Angebot, im Haus einzuziehen. Sorry UDO…!

Yanet verwöhnt uns mit köstlichen Früchten und Speisen und wir machen unseren Plan für die nächsten Tage. Schnell stellt sich heraus, dass das in 3 Tagen nicht gemacht ist. Am Ende werden es 10 Übernachtungen sein, die wir voller Freude und Dankbarkeit in diesem Haus genießen.

Schnell schließen wir auch Freundschaft mit der Hündin Gallitita und Regina der Siamkatze, die nur Wasser vom laufenden Wasserhahn trinkt.

 

16.02.2017

Am Donnerstag erleben wir mit Yanet die Verehrung und Begeisterung der Mexikaner für die Jungfrau Guadalupe (Entspricht unserer Maria).

Auf Yanets Empfehlung(„… trust me… I know that..“) unterziehen wir uns einer gründlichen rituellen Reinigung.

Hier das YOUTUBE Video:

Der Menschenauflauf an einem Werktag ist für uns unfassbar. Aus weit entfernten Dörfern sind sie mit geschmückten Fahrzeugen hierhergekommen, um sich den Segen für ihr Tun und spätere Vorhaben zu holen.

Wir genießen die Atmosphäre bei Tanz und Snack und lassen uns zum Schluss von einem Kanarienvogel mit je 3 von diesem kleinen Vogel per Schnabel herausgepickten Losen die Zukunft vorhersagen. Wir haben viel Spaß dabei, denn natürlich hat der Piepser einiges über unsere Vergangenheit, sowie genau das Schicksal jedes einzelnen ziemlich genau getroffen….🙂 

Gut gelaunt fahren wir zum Haus von Frida Kahlo, einer mexikanischen Künstlerin, die hier Kultstatus hat und auch uns sehr imponiert.

Wir sehen Gemälde, ihre Wohnräume mit Atelier 

und den schönen Garten.

Ein gemeinsames Abendessen am Zokalo in Coyocan beendet den Tag.

 

17.02.2017

Wir möchten gern einmal METRO fahren und so geht es an diesem Tag zum Palacio Nacional, wo wir die riesigen Wandbilder von Frida Kahlos Ehemann Diego Rivera und eine Ausstellung über Mexicos bekanntesten Präsidenten Benito Juarez bestaunen.

Nach einem Kurzbesuch in der Catedral Metropolitana

besuchen wir den Templo Mayor, der von den Spaniern nach ihrer Ankunft zerstört wurde und dann als Materiallager für Kirchenbauten diente.

Wer mehr wissen möchte schaut am besten auf die Internetseite.

www.planet-mexiko.com/templo    ---> templo major

Bei Margarita klingt der Tag im Stadtzentrum aus und wir kämpfen uns in die Metro. Umgeben von exotischen Gerüchen kommen wir schließlich, kombiniert mit einer Busfahrt, zu Hause an.

 

18.02.2017

Wie jeden Samstag wird das Frühstück auf dem Händlermarkt eingenommen und dann die Einkäufe erledigt.

Für den Nachmittag haben sich Yanet und Enrique die schwimmenden Gärten von Xochimilco, eine UNESCO Weltkulturerbestätte mit ca. 150 km Wasserweg direkt in der Stadt, ausgesucht.

Wie man sehen kann haben auch wir viel Spaß, denn die lustigen Boote und die überall versprühte gute Laune stecken einfach an.

Mit uns finden einige Blümchen und Schmuckstücke den Weg nach Hause,

den wir bestens gelaunt antreten.

Am Abend bekommen wir Besuch von Leo und Luis, die ebenfalls die Tour im Kupfer Canyon gemacht haben. Die Wiedersehensfreude ist groß und wird mit Mescal in den Geschenkgläsern der beiden reichlich genossen.

Wir zeigen einige Bilder von unserem zu Hause und der Abend geht bei einem lustigen Lotería Spiel zu Ende, jedoch nicht ohne Abschlussfoto und dem „Tanz zur Nacht“.

 

19.02.2017

Früh fahren wir alle gemeinsam in die Stadt, denn sonntags werden ca. 55 km öffentliche Straße halbseitig oder ganz für den Radverkehr freigegeben. Für uns war es genau das, was wir lieben, eine Stadt per Rad zu erkunden.

Und das in Mexico City! Wir mussten uns einige Male „kneifen“, ob das wohl wahr ist. Die Stadt ist atemberaubend schön und grüner als je gedacht.

Wir stehen zu Fuß einer bogenschießenden Aphrodite und dem Monumento a la Independencia, einem eindrucksvollen Messingengel in 45m Höhe über dem Paseo de la Reforma, der Prachtstraße von Mexico City.

Wir stärken uns in einem urigen Lokal am Buffet und genießen die Atmosphäre am Palacio de Bellas Artes.

 

 20.02.2017

An diesem „Ruhetag besuchen wir Yanets Familie, die uns freundlich und warmherzig empfängt.

Wir plaudern lustig bei Kaffee und Kuchen, denn Yanets Mami hat einige Jahre in den USA gearbeitet und so klappt die Verständigung gut wie mit Yaki, Yanets jüngster Schwester.

Thank you for the warm welcome in your family!

 

 21.02.2017

 

Wir folgen der Einladung von Leo und Luis, gemeinsam den schönen Ort Tepoztlán, der angeblichen Geburtsstätte von Quetzalcóatl vor 1200 Jahren, zu besuchen.

Das ganz Besondere ist jedoch der 400m über der Stadt gelegene ca. 1700 Jahre alte Tempel, der über schmale steile Treppen und Steinpfade zu erreichen ist. Da wir uns zwischen 1700-2100m bewegen ist es für uns schon recht schweißtreibend und mancher Zwischenatmer ist notwendig.

Doch nach ca. 2 Stunden können wir ein erstes Gipfelfoto an unser Basislager senden, denn Yanet leistet Leo Gesellschaft beim letztendlich langen Warten. Wir ersteigen auch die schmalen Stufen zur Pyramide und genießen die phantastische Aussicht.

Der Abstieg geht unter größter Vorsicht vonstatten und nach 4 Stunden sind wir reichlich platt zurück im Ort.

Trotz Hunger fahren wir gleich nach Mexico zurück und finden in der Paseo Ecoxpa, einem schönen kleinen Einkaufscenter, nicht nur gutes Essen, wie Enchilada de Mole (einer Spezialität von Puebla) und Lamm in Tacos (Tacos de Barbacoa), sondern auch ein Herz für Zwei.

 

22.02.2017

Da die Eintrittskarten von Frida Kahlo auch für Diego Riveras Haus gelten, ist es eine gute Gelegenheit, auch das Haus des berühmtesten mexikanischen Revolutionsmalers, der zudem ein Liebhaber präkolumbianischer Kunst war, zu besuchen.

Die notwendige Erholung holen wir uns am Lago de Chapultepec, einer Oase in der Stadt.

Auch hier wieder ist Yanet unser lieber Fahrer und Guide.🙂

 

 23.02.2017

Moctezumas Rache hat nun auch Steffen getroffen, nachdem er am Vortag Barbara gequält hat.🤐

So kommt uns ein ruhigerer Tag sehr gelegen und Barbara kocht als kleines Dankeschön Rouladen auf deutsche Art und Steffen schaut neidisch zu wie es allen schmeckt.

Am Abend spielen wir Schweinerei, wobei ausnahmsweise mal die Männer gewinnen.

 

24.02.2017

Moctezuma hat aufgegeben 😛

Dank Enriques Pancakes ist das Frühstück bekömmlich und wir werfen uns in den Verkehr Richtung Teotihuacán.

Diese riesige Stätte zu sehen die selbst schon verlassen war, als sich die Azteken hier niederließen, war einer unserer Wünsche.

Da auch wir die Sonne anbeten möchten und ihrer Hitze entgehen wollen, steigen wir zuerst auf diese drittgrößte Pyramide der Welt.

  Sonnenpyramide

Steine für gute Wünsche, die wir am Eingang gekauft haben, wollen wir oben auf der Pyramide mit Sonnenenergie laden, doch die silberne Einlassung im Boden hat man entfernt oder gestohlen. Wir geben natürlich nicht auf und legen stattdessen Yanets neu gekauftes Abbild des Aztekenkalenders auf den Boden und vollführen nun die Zeremonie auf Yanets Anweisung: Blick zur Sonne, Stein in der linken und Berührung des Silbers mit der rechten Hand.

Danach sind die Steine aufgeladen und man muss sie nur noch mit sich führen.

Diese Prozedur wurde von Yanets Familie immer an diesem Ort praktiziert, erzählte sie uns.

Wir genießen den phantastischen Blick auf Teotihuacán und die riesige Hochebene und steigen vorsichtig ab,

denn wir möchten noch die Allee der Toten abwandern.

Zum Schluss besteigen wir noch die Pyramide des Mondes, die einmal jährlich bei Vollmond zugänglich ist.

Der Blick von dort aus zur Sonnenpyramide und die Allee entlang ist grandios.

  

Hunderte von Souvenierverkäufern verhindern, dass es uns auf dem Rückweg einsam wird. Ein Auserwählter darf Yanet ein silbernes Armband verkaufen, jedoch nicht ohne dass er vorher mit dem Preis ca. 50% nach unten gegangen ist.

Wir beeilen uns, denn wir wollen Enrique in der Stadt zum Essen treffen, doch leider wollen auch Tausende andere Autos in die Stadt.

Mit einer Stunde Verspätung treffen wir endlich im verabredeten Restaurant „Enrique`s“ ein. Bei gutem Essen und Mariachi Musik findet der Tag einen guten und fröhlichen Abschluss.

 

 

Abschied von Mexico City und weiter geht`s nach Cholula

Samstag, 25.02.2017

Am Samstagmorgen folgen wir ein letztes Mal Yanet und Enrique zum Einkauf und Frühstück zum Wochenmarkt. Wir probieren Früchte am Obststand und entdecken kleine Mangos, die ihre großen Schwestern geschmacklich weit übertreffen. So werden es wieder einige Beutel Obst und Gemüse, die wir in UDO verstauen.🙂

In Anbetracht der bevorstehenden Hochzeit von Yanet und Enrique zeigen wir ihnen Ausschnitte aus dem Hochzeitsvideo von Anja und Hank, um ihnen zu zeigen, wie man in Deutschland feiert und lassen noch einmal die Bilder der letzten Tage an uns vorbeiziehen.

Der Abschied fällt uns nicht leicht, doch wir machen ihn mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Wir sind Yanet und Enrique so dankbar für die schöne und gemeinsame Zeit, dass wir es in Worten kaum fassen können. So viel mexikanische Gastfreundschaft war für uns einfach unvorstellbar und wir freuen uns schon darauf, sie in unserer Heimat ebenso verwöhnen zu dürfen. Einen lieben Gruß und Dank auch an Leo und Luís, auf deren Einladung wir zu einer erlebnisreichen gemeinsamen Tour in Tepoztlán waren.

Hasta la vista, amigos, en nuestro país y otra vez muchas gracias por su hospitalidad.

Wir quälen uns ca. 1 ½ Stunden, um  mit Udo aus der Stadt herauszukommen

und sind erleichtert, als wir die Cuota erreichen und den Popo neben uns sehen.

Am späten Nachmittag erreichen wir Cholula, wo wir einkaufen und anschließend den Popo im Sonnenuntergangsszenario erleben.

Der Reiseführer verrät uns, dass hier die größte Pyramide der Welt unter einer Kirche, überdeckt mit Erdreich, schlummern soll.

Es gibt ein Museum, welches Exponate und Animationen per Laser auf höchstem Niveau zeigt. Leider ist der Tunnel, der durch die Pyramide führt geschlossen, sodass wir nur die Ausgrabungen im Außenbereich erkunden können.

Ein besonders schönes Erlebnis ist der große Zocalo am Sonntagnachmittag, wo sich bei bester Laune die Familien vergnügen. Wir genießen die bunte Vielfalt und essen ein Ananas Eis mit Chilipulver und Chilisoße und fühlen uns dabei schon ganz mexikanisch relaxt.

Eine nette und informative Plauderrunde mit Travellern aus Frankreich und den USA beendet den angenehmen Tag.  

 

Zwischenstopp in Tehuacán

Montag, 27.02.2017

Wir brechen früh auf, denn bei 8°C Außen– und 12°C Innentemperatur, die wir auch nicht mehr erhöhen können, weil unser Gasvorrat zu Ende ging, wollen wir doch recht bald die Wärme der Motorheizung spüren. Für diesen Tag planen wir einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Oaxaca in einem botanischen Garten (Helia Bravo Hollis) nahe Tehuacán. Da sind wir die einzigen Gäste und Tausende von Kakteen stehen wie die Orgelpfeifen um uns herum Wache.

Nachdem wir am Tag bei unserer Ankunft 39°C hatten, ist es schön, dass bei einbrechender Dunkelheit auch der Temperaturschmerz nachlässt.

Am Morgen gibt es Kaffee und Joghurt mit der wunderbar süßen kleinen Mango aus Mexiko City und Steffen geht auf Fotosafari.

Oaxaca

Dienstag, 28.02.2017

Den zweiten Teil der Strecke nach Oaxaca wollen wir auch Maut frei absolvieren und passieren dabei eine abwechslungsreiche Landschaft: im Norden, dem Gebiet der Sierra Madre Oaxaca, finden wir Kakteen im Überfluss

und nach Durchquerung einer Talsohle auf ca. 600 m und einem unglaublich kurvenreichen Anstieg auf die Sierra Madre del Sur bis auf ca. 1600m haben wir Laub- und Nadelwälder vor uns.

 

Die Stadteinfahrt nach Oaxaca ist problemlos und nach einem Tag voller Topes sind die letzten Redundantes (so werden die Geschwindigkeitsreduzierer hier genannt) nun auch kein Problem mehr, obwohl manche von ihnen fast Udos Bauch streifen.😫

Mit kratzenden, pustenden und heiß gelaufenen Bremsen erreichen wir einen Parkplatz in einem Innenhof von Oaxaca City mit Müh und Not,

                                …wir leben noch, aber die Bremsen sind tot.

                              Wir schleichen uns in die Stadt hinein

                           und bei Bier und Margarita geht es uns auf der großen Plaza fein.

3 (in Worten: drei!) Hähne sorgen dafür, dass uns die Nacht nicht zu lang wird

und das ist insofern gut so, denn die Bremsprobleme lassen uns keine Ruhe und da es glücklicherweise hier eine FIAT Werkstatt gibt, suchen wir diese am Morgen auf.