Abschied von UDO

Donnerstag, 18.05.2017

Wir legen die letzten Folien im Innenraum aus und treten die letzten ca. 75km nach Colón an. Wir sind doppelt aufmerksam, denn wenn wir in ein Gullyloch ohne Deckel (mehrere in Panama City passiert) fahren, haben wir ein neues Problem.

Die Suche nach einer Waschanlage gestaltet sich stressig, denn wir kreiseln ca. 35 Minuten in der als sehr gefährlich eingestuften Stadt Colón herum, bis wir eine solche Anlage finden. Da sind wir dann mit 15$ dabei. Udo wird mit Lappen und Schlauch per Hand gewaschen und ab und zu gibt sich der junge Typ damit selbst eine Dusche. Endlich ist er clean, doch die Zeit ist uns davon gelaufen, sodass wir uns sputen müssen, denn der Check-in könnte angeblich bis zu 4 Stunden dauern.😮

Die Lunchpausen mehrerer Anlaufpunkte stellen uns noch einmal auf eine harte Geduldsprobe. Während einer solchen Warterei entdeckt Steffen, was mit all diesen Kopien passiert, wo wir uns immer gefragt haben, was man wohl mit all diesem Papier macht. Hier die Auflösung:

Um ca. 14.30 fährt Steffen schließlich ins Hafengelände ein.

Wir drehen schnell noch einmal die Propangasflasche auf, um den letzten Rest Gas entweichen zu lassen, der sich angesammelt hat, da kommt doch prompt der Zollinspektor um die Ecke, der dies natürlich sofort riecht.  Mit ernster wichtigtuerischer Mine stellt er „Gas“ fest.😕😳 Da hilft nur ein netter Security Man, der Steffens Pein bemerkt, an der leeren Flasche wackelt und sie mit zwei Fingern anhebt. Die Überzeugungstat gelingt.🙂

Der „Wichtigmann“ steigt in UDO ein, öffnet ein Fach nach dem anderen und gibt sein OK. Wenige Zeit später kommt er erneut mit dem Drogenhund. Dieser schnüffelt verdächtig lange am rechten Seitenfach, wo zeitweilig eine Trockenwurst lag - armer Hund: keine Drogen.😛

Auf Wiedersehen, UDO, in Deutschland

Dann warten wir auf die Papiere, eine erneute Inspektion kommt, zwischendurch fällt der Drucker aus und Steffen fällt so langsam das Herz in die Hose. Nach 4 ½ Stunden hält er das letzte notwendige Papier in den Händen, die er schon kaum noch heben kann, denn in den letzten 9 Stunden seit dem Frühstück gab’s nur eine Banane.🙁

Seit dem Morgen in der Waschanlage ist uns ein Taxifahrer auf den Fersen, der sein 70$ Geschäft wittert, wenn er uns nach Panama City zurückfährt. Doch wir enttäuschen ihn, denn wir wollen mit der Panama Canal Railway zurückfahren.

Es ist eine Strecke, die schon vor dem Kanalbau 1855 angelegt wurde und dabei durch die Feuchtgebiete entlang des Kanals führt. Hier sind wir zwar auch mit 25$ pro Person dabei, aber das Erlebnis dieser Fahrt hebt das auf. Bei Bier und kostenloser Snack-Box fällt der Stress so langsam von uns ab,

während an uns die unberührte Natur vorbeizieht und wir ab und zu ein “Vessel“ (Frachtschiff) entdecken.

Unterwegs haben wir einen anderen Deutschen getroffen: Herman the German. Dies war einer der 4 leistungsstärksten Titan-Schwimmkräne der Welt, der nach dem zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung erst in die USA und dann nach Panama ging.

Im Hostal sind wir wieder selbst für unser Wohl zugange, indem wir die Überbleibsel unseres Kühlschranks vertilgen.