Berichte von 01/2017

Rückflug zu UDO und letzte Kilometer in den USA

Sonntag, 01.01.2017

Für den Flug nach Los Angeles hatten wir uns eine besondere Strategie ausgedacht: Da der Flug bereits um 7:00Uhr ging und kein passender Anschlusszug aus der Provinz Magdeburg im Fahrplan war, haben wir getestet wie gut man auf den Airportstühlen schlafen kann. Antwort: Geht, ist allerdings eben hart im wahrsten Sinne des Wortes. Aber die Strategie ging auf: Schon im Flieger nach London sind wir kurz eingenickt.

Die ca. 3h Wartezeit in London waren dann zwar hart, aber im Flieger nach L.A. gab es recht bald das erste Getränk zum Relaxen: Rotwein. Das Catering aus London war sehr mies, sodass ein voller Bauch auch kein Problem war und zwei weitere Schoppen Wein gaben uns den Rest. Schnarch....für bestimmt 8h (beide zusammen!wink)

Pünktlich in L.A. angekommen gab es kein Halten mehr - schnell per Bus zu UDO.

Die Zentralverrieglung öffnet ohne Probleme, aber dann ....Ja sag mal UDO bist du so erschöpft? Warst du auf Party? Saftlos...kraftlos! Eine separate Batterie mit Starthilfekabel löst das Problem. Wir fahren aus dem Storage, lassen den Motor 2h laufen und gehen danach einkaufen. Dann ist “Schicht im Schacht“.

Am nächsten Tag fahren wir bis San Diego / Chula Vista RV Park, nicht ohne uns bei ALDI,  TRADER JOE und WALMART eingedeckt zu haben.

77$ pro Nacht kostet unser teuerster Campingplatz unserer bisherigen Tour, aber wir brauchen noch etwas Zeit vor Mexiko und etwas Günstigeres findet sich nicht.

Außerdem möchten wir San Diego per Rad erkunden, was sich auch als gute Idee erweist, denn die Stadt ist sehenswert und das Paket an Mike muss auch zur Post.

    

Etwas erschöpft kommen wir zurück, doch uns erwartet ein heißes Poolbad....ahhhh. Der aufgekommene Regen lässt uns nur noch cool lächeln. Nun noch die Steaks braten und dann kann die Party beginnen...

Der "Erste" schläft bereits 20.30 ein...Die "Zweite" nach Kritik am Ersten ca. 1½ Stunden  später... Jetlag wir lieben dich... Was solls, Feuerwerk gab es ja sowieso keines- verboten in den USA.

Mexiko, wir kommen

Mittwoch, 04.01.2017

Ok wir verschlafen Silvester –  sind aber  am nächsten Morgen die Ersten und starten ca. 8:00 Uhr Richtung Grenze. Ein letzter Einkauf, ein letztes Telefonat mit Anja und auf geht’s.

Die Grenzkontrolle gibt es nur auf mexikanischer Seite und so wird UDO das erste Mal in seinem Leben komplett geröntgt. Und nun...? Wie wir gelesen haben, brauchen wir doch noch diverse Einreisepapiere für uns und UDO!? Auf unsere Nachfrage hin schickt man uns zu einem anderen Gebäude zur Immigrationsabteilung. Bei uns geht es zügig, aber bei UDOs Einreise will der Computer der BANJERCITO nun seinen Feiertag haben und nach einstündiger vergeblicher Eingabe kommt die Bankrotterklärung: nichts geht mehr.. das bereits überwiesene Geld wird zurückgebucht und wir erhalten eine Adresse in Tijuana wo wir uns diesen Schein holen können.

Mit NAVI vielleicht ein kleines Problem; für uns ein großes denn T - mobile ist nicht zu empfangen und somit keine Verwendung von Google möglich. Wir lassen uns von Fremden deren Wegweisung geben und fahren mit mulmigem Gefühl los. Dies soll uns nicht täuschen, denn schon an der ersten Kreuzung verfahren wir uns. Uns wird noch mulmiger, als wir das Umfeld sehen. Wahrscheinlich sind wir durch die ärmsten Teile dieser großen Stadt gefahren. Kehrtwendung, hektische Suche auf der Googlekarte.. Wir verfahren uns so sehr, dass wir doch tatsächlich in der Ausreisespur zurück in die USA landen.

Das Ziel war schon ganz gut angepeilt gewesen von uns, ein anderer Grenzübergang, aber von der falschen Seite. Mulmig wird zu panisch....    Um uns lauter hektisch gestikulierende Mexikaner...

Was nun...? Man hat nicht mal Zeit für den jetzt anstehenden Angstschiss... Wir zeigen einem Gestikulierer die Adresse, der nimmt das Papier und flüchtet mit seinem Rad... na Klasse... Aber nein er winkt… (Auf solche wie uns hatten sie gerade gewartet.)

Was nun, wir stehen auf einer Art Autobahn ... Wir sollen wenden...machen wir...

Gestikulierend winken sie die ankommenden Autos beiseite, denn die “Deutschen“ fahren entgegen der Fahrtrichtung auf einer Richtungsfahrbahn... wenn das mal gutgeht. Wir müssen feststellen, dass wir nicht die Einzigen sind, denen es so geht. Mit einigen Schweißperlen auf der Stirn kommen wir auf die richtige Straße und der Typ radelt voraus. Wir folgen ca. 2km und kommen nun auf der Einfuhrseite der Staatsgrenze an.

Wir geben 4$ und glauben großzügig zu sein, aber nein! Nun wird heftig gestikuliert. Verkehrswidriges Lotsen eines Autos kostet in Mexico 30$, merkt euch das ihr Deutschen! Wir können auf 24$ für die beiden Führer runterhandeln und sind am Ende noch froh, dass wir da wieder “rausgekommen“ sind und keine Steine geworfen werden.

Dass wir beinahe keine Einreise bekommen hätten, weil der KFZ Schein auf Steffen Berthold und nicht auf Kurt Steffen wie im Reisepass läuft, werde ich jetzt nicht schildern, da wird es Nacht.

Barbara war dem Weinen nahe, bis dann die Rettung kam: Die doch mitgeführte AOK Karte hat ein Bild und da steht auch nur Steffen drauf.

Nun war der dienstbeflissenen Dame klar: Steffen Berthold = Kurt Steffen Berthold. Ok- eigene Dummheit.

Übrigens kann natürlich keine ausländische Behörde mit unseren KFZ Scheinen etwas anfangen - es ist alles auf Deutsch! So international sind wir dann doch nicht.

Nach 4 Stunden waren wir dann endlich durch und ...fertig. Nun nochmal quer durch Tijuana und wir können endlich aufatmen. Fast, denn der Anblick einer Grenzanlage ist für Ostdeutsche immer beklemmend.

Scharfe Linkskurve und der Ozean kommt in Sicht. Die nächsten 100km verläuft die "1" als mautpflichtige Küstenautobahn malerisch entlang der Küste. Man kann sehen, dass hier besser Betuchte ihre Domizile haben.

 

Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir dann auf einem kleinen gemütlichen RV Platz in Cantu bei Alfredo an einer schönen Bucht.

Bier, Wein schnarch...

Am nächsten Morgen wurde mit einem ALEMANIA Schild als Autoaufkleber endgültig klargestellt, dass wir keine Amis, sondern Deutsche sind, die bitteschön bevorzugt zu behandeln sind als X-facher Fußballweltmeister....ja!

Wir machen noch einen Abstecher nach La Bufadora und schauen uns die örtliche Attraktion, den See - Geysir an. Das Meereswasser spritzt hier bei Wellengang bis zu 30m an einer natürlichen Felseinengung hoch. Das ist so populär, dass man einen ganzen Gebäudekomplex drum herum gebaut hat und Scharen von Händlern auf Käufer lauern.

Wir satteln und beeilen uns, denn Sonnenuntergang ist Deadline für einen Campingplatz. Zuvor geht es aber weg vom Meer. Wir folgen der "alten Weinroute" und sehen fruchtbare Hochebenen mit Weinplantagen. Leider sind die Weingüter zur Zeit nicht geöffnet. Das wäre einen Zusatzstopp wert gewesen. Einen kurzen Stopp müssen wir dennoch, aber aus anderem Grund machen,  denn eine Militärkontrolle steht uns plötzlich bevor. Ist es das neue "ALEMANIA" Schild oder unser unschuldiger Blick?- wir werden unkontrolliert durchgewunken. Unterwegs wird das Ausmaß der über 3 Tage andauernden Regenfälle sichtbar.

Unseren RV-Platz finden wir an einer einsamen Bucht bei San Quintín, nachdem wir auf dem letzten Kilometer knöcheltiefe Schlammlöcher durchfahren mussten. UDO bitte verzeih uns!

Der weite Sandstrand entschädigt, denn wir sind nur mit einer weiteren Camper Familie auf Kilometer die einzigen Besucher​.

  

So der Plan.. Aber…

So viele Kilometer sind es am Mittwoch dann doch nicht geworden.

Wir konnten UDO am Morgen nicht starten! Außerdem hatten wir auch kein Starterkabel und die einzigen, gerade abreisenden, Mexikaner leider auch nicht. Wir haben schon die Kabel alle wieder herausgeholt und das Ladegerät an die Batterie angeschlossen, als nach ca. 20 Minuten die Mexikaner zurückkamen mit einem Starthilfekabel. So viel Hilfsbereitschaft hätten wir bei den widrigen Straßenverhältnissen nicht erwartet.

Kabel angeschlossen und gestartet und der Kasten sprang an.smile

Große Freude auf allen Seiten aber besonders auf der Seite unserer Helfer, die außer einem Dankeschön nichts haben wollten. Super.

Nun dachten wir, etwas fahren und dann wird schon alles wieder gut gehen.

Na ja, die nächste Militärkontrolle haben wir wieder bestens überstanden. Freundlicher Small Talk mit den jungen Männern, die interessiert ins Womo schauten und staunend nachfragten, nachdem sie unser ALEMANIA draußen gelesen hatten, ob es denn wirklich wahr wäre.

Dann ging es weiter bis El Rosario, wo wir am kleinen Supermarkt anhielten, um uns vorsorglich mit einem Starthilfekabel zu versorgen. Brauchten wir auch prompt, denn der Wagen sprang wieder nicht an. Also .. Auf, um eine neue Batterie zu besorgen, denn wir nehmen an, dass die alte nun doch schlapp gemacht hat. Ist aber alles nicht so leicht, denn wir brauchen eine ganz besondere Bauart.

Gesagt, getan, nun sind wir schon den 2. Tag hier und versuchen mit Hilfe von Kontakt zu unserer Werkstatt in MD eine Lösung der Probleme zu finden. Wir haben noch ca. 300 km vor uns, um in den Süden von Baja California zu kommen, und das durchs Gebirge…cry

Zudem gibt es gerade jetzt auch noch Probleme hier mit Demos und Straßenblockaden wegen des Benzinpreises, sodass Benzinlieferungen hierher von den Demonstranten nicht durchgelassen werden. Wir stehen hier auf einem RV Platz, der zu einem Motel gehört und werden mal sehen, ob wir unser und das Dieselproblem bald lösen können. Noch sind wir irgendwie optimistisch. Hier im Ort sieht auch alles normal aus.

Außerdem haben wir hier auch mal wieder Wifi!

Viele Grüße an euch alle. Bis bald.

Good Luck Audrey from Canada to get your ferry!

UDO brummt wieder!

Samstag, 07.01.2017

Wie schön kann doch ein Motorgebrumm sein…

Vor allem, wenn man 10h mit dem Bus fahren muss, um die notwendige Starterbatterie aus dem nächst größeren Ort, Ensenada, welcher sogar eine Fiat Werkstatt hat, holt.

Es ist zwar nicht genau die gleiche Batterie wie vorher, doch der sachkundige Roberto vor Ort, hat geschworen dass es „gut ist“.

Roberto,¡todo está bien!   Muchas gracias por tu ayuda.

 

 

Durch die Wüste zu den Walen

Montag, 09.01.2017

Am Ende fiel uns der Abschied aus El Rosario doch nicht schwer. Zum Glück noch schnell getankt, sonst hätte es eine böse Überraschung gegeben, denn die 4 vorausgesagten Tankstellen auf den nachfolgenden 360 km gab es gar nicht mehr. Benzin wurde in Kanistern von der Ladefläche von Pickups verkauft.

Wir hatten damit also kein Problem und konnten somit die ständig steigende Anzahl von Kandelaverkakteen, Cirios Kakteen (Wachskerzen) und mit zunehmender Höhe auch Joshua Bäumen (über 500 m) genießen.

Und nun kommt der Ossi Quizz:

Wer sagte immer:          „Siehste, siehste, Kaktus in der Wüste“ ???

   ------100 Punkte für den Kandidaten, der es zuerst errät!

                                                                     -----Bitte im Kommentar die Lösung aufschreiben.

 

UDO hat sogar die Klimaanlage verkraftet, denn wir hatten bis zu 34 °C.

Schöne Rastplätze- Fehlanzeige. 

     

So haben wir unsere restliche Pastrami von Trader Joe unterwegs im Auto gegessen zusammen mit den Mozzarella Sticks von ALDI.  

Auch kein Problem, denn unterwegs gab es stets großes Kino….

Nach zwischenzeitlich 2 Militärkontrollen, die wir wieder ohne Probleme gemeistert haben, sind wir am 28. Breitengrad angekommen, der auch gleichzeitig der Übergang nach Baja California Sur  (Süden) ist. (Entspricht in etwa dem Breitengrad von Hurghada) Udo wurde von unten desinfiziert und wir hatten es geschafft.

Etwa gegen 15.00 Uhr haben wir im RV Platz vom Hotel Malarrimo in Guerrero Negro  eingecheckt.

Tour zur Walbeobachtung am nächsten Tag gebucht, eine Stunde die Uhr vorgestellt, Kaffeetrinken und ab mit‘s Rad nach Stadt.

HaHaHa. Was man so Stadt nennt! Auch hier haben wir bisher Vorstellungen von Yukatan gehabt, die weit weg von der  hiesigen Realität sind. Irgendwie sind es nur aneinandergereihte Buden, mal mehr oder weniger fest ausgebaut. Einen Stadtkern mit den typischen Marktplätzen (Zikalos) haben wir bisher nirgends gesehen (außer in Ensenada).

Heute sind wir also auf unsere Walbeobachtungs Tour gegangen. Start war 8.00 Uhr mit einem Kleinbus vorbei an den Salinen  zum Bootsableger. Schwimmwesten umgelegt und ab ging es in rasanter Fahrt zur Kinderstube der Grauwale. Im etwa 20 Meter tiefen Wasser zeigten sich auch recht bald die ersten Giganten und einige davon mit ihren neugeborenen Babys. Gezeugt wurden sie ein Jahr vorher in dieser bucht und machen nun hier ihre ersten Schwimmversuche im extrem salzhaltigen Wasser, welches ihnen dabei besonderen Auftrieb verleiht. Meistens hat uns dabei heute "Pünktchen" begleitet, die nette Wal Dame mit dem weißen Punkt am Körper.

 

Auflösung: 100 Punkte für Frank! Lösung ist Pittiplatsch!

 

 

 

 

 

 

Angeln in der Oase San Ignacio

Dienstag, 10.01.2017

Für den 10.01. planen wir eine 226 km Tour bis Santa Rosalía.

Der Zwischenstopp in San Ignacio beschert uns eine schöne Kleinstadt, nun endlich mal mit einer Plaza. Die Plaza ist bewachsen mit riesigen Lorbeerbäumen, sodass sogar UDO im Schatten dieser stehen darf.

Wir machen eine Erkundungstour um die Plaza und erkundigen uns dabei nach Touren zu den Höhlenmalereien in der Sierra de San Francisco. (Weltkulturerbe) Die Preise sind schon echte Touri-Preise, die den Touristenhochburgen im Süden um Cabo San Lucas angepasst sind. (65-95 Dollar pro Person) Auch schon wegen der langen Fahrzeit verzichten wir darauf und suchen uns lieber eine Stärkung zum Mittag an einem der kleinen Marktstände. Direkt vor unseren Augen wird die Enchilada con Carne für uns zubereitet. Eine Portion für zwei mit 2 Kaffees und das Mittagessen ist gegessen.

Die Kirche Mission San Ignacio mit einer schönen Barockfassade steht uns zur Besichtigung offen und ein freundlicher Herr zeigt uns die sehenswertesten Dinge, wie ein dreiteiliges Taufbecken aus Rosengranit und Marmor und ein aus Gold gewebtes Priestergewand aus der Entstehungszeit (1786). Durch die dicken Mauern hindurch nach Außen können wir einen schönen Garten sehen, in dem Bougainvillea wachsen und ein lehrreicher Kakteengarten angelegt ist. Am Seiteneingang blüht ein Jesusdorn.

Wir kaufen noch eine Prepaid Karte des Mobilfunks Anbieters TelCel und beschließen, doch nicht weiter zu fahren, sondern auf einem RV Platz im Ortsbereich zu übernachten. Für 80 Pesos (4 €), jedoch ohne jeglichen Service stehen wir an einem kleinen See, umrandet von traumhaft großen Palmen in dieser Oase.

Wir machen eine kleine Radtour und lernen dabei Franzi und Hans, (beide über 60), aus Holland kennen, die die Baja von Süd nach Nord mit dem Fahrrad befahren, um dann auf dem mexikanischen Festland nach Mexiko City zurückzufahren, wo sie gestartet sind. Unglaublich! Sie befahren mit dem Fahrrad seit 15 Jahren die ganze Welt und wir sprechen viel über den Umgang mit Menschen und Fragen der Sicherheit, die man beachten sollte. Was wir erfahren gibt uns endgültig die Zuversicht, dass wir mit unserem UDO es doch erst recht packen müssten. Mit gestärktem Optimismus fahren wir zurück und versuchen unser Abendbrot zu erangeln.

Die Fische hat es erfreut. Sie bekamen endlich wieder einmal etwas zu fressen. Barbara hat uns einen leckeren Salat zubereitet.

Unser Traumstrand Playa "Santispak" an der Bahía Concepción

Freitag, 13.01.2017

Voller Erwartung auf La Rosalía brechen wir am nächsten Tag zeitig auf, posieren noch einmal mit den Kandelaber Kakteen,

passieren den 1940m hohen Vulkan de Las Tres Vírgenes

und erreichen gegen Mittag die Stadt, die uns bei der Einfahrt mächtig abschreckt. Die Deponie steht in Flammen, die Straßen sind eine Katastrophe und viele Baustellen stehen im Weg. Wir trauen uns mit Udo in die Altstadt, finden zwischen den engen Gassen doch wirklich einen Parkplatz und machen uns sofort auf den Weg zu der von Gustave Eiffel geplanten Kirche, die nun hier als Iglesia Santa Bárbara steht.

Wir machen unseren Stadtbummel durch Straßen voller bunter Holzschindelhäuser, sehen am Plaza Pública die Reste der Weihnachtsdeko

und kaufen in der Panadería El Boleo von 1901 Brötchen, die durchaus mit unseren deutschen Brötchen mithalten können.

Wir quälen uns durch die dichten Gassen zurück auf die Transpeninsular und da es keinen RV Platz gibt, fahren wir bis nach Mullegé. Dort sehen wir noch die Folgen des Hurrikans aus den Jahren 2006, 2009, 2012 und können nur erahnen, wie schön es hier einmal gewesen sein muss. Die RV Plätze sind einfach wenig einladend, sodass wir weiterfahren und an der Bahía Concepción unseren Traumstrand finden.

Wir suchen uns ein gemütliches Plätzchen in der weiten Bucht und  grillen bei Sonnenuntergang unsere letzten Bratwürste aus den USA. („German Brats“)

Was macht man an einer so schönen Bucht? Baden gehen, schnorcheln, Muscheln suchen, und das Highlight des Tages: ein Kajak mieten und für zwei Stunden Pelikane, Reiher und Delfine beobachten.

 

Der Freitag, der 13. ist UDOs Tag, denn er wird für 20 € von einem Waschservice gewaschen. kiss

Wir bekommen hilfreiche Tipps von Monika und Andreas aus Hanau, die uns auch entscheidend helfen, unsere Nummernschilder diebstahlsicher anzubringen. Vielen Dank, ihr Beiden und weiterhin einen schönen Urlaub.

In Loreto haben wir keinen für uns passenden RV Platz gefunden, jedoch hat uns die Stadt mit einem gemütlichen Stadtkern in Form einer verkehrsfreien Allee bei einem Bummel sehr gefallen.

 

Die Bomberos (Feuerwehr) helfen uns kostenlos mit Wasser und so sind wir für das nächste freie Stehen gut gerüstet. Wie es sich im Nachhinein herausstellte, war dies auch wirklich hilfreich, denn es gab keine weiteren RV Plätze bis die Straße wieder ins Gebirge abbog.

Nach einiger Sucherei und Umwegen finden wir in der Marina von Puerto Escondido zwischen amerikanischen Luxusyachten ein ruhiges Plätzchen, ohne dafür zahlen zu müssen.

 

Wir machen uns auf den Weg nach Todos Santos

Samstag, 14.01.2017

Von der ruhigen Marina starten wir ganz früh in Richtung La Paz, denn die Tour wird mit ca. 375km eine unserer bisher längsten werden. Die ersten Kilometer geht es spektakulär aufwärts.

Die lustigen Kandelaber Kakteen verlassen uns dabei nie und leider auch nicht die riesigen Brummis, die am Berg mächtig Mühe haben, jedoch in der Ebene tüchtig Gas geben, wie man sieht.

Wir erreichen schon gegen 9.30 Uhr Ciudad Constitución, wo man gerade noch dabei ist, die Marktstände für den Tag aufzubauen. Wir tanken, d.h. wir werden betankt und leider schüttet die unaufmerksame Tankfrau gleich einmal einen Liter Diesel auf unseren frischgeputzten UDO.

 

Bis nach La Paz

Samstag, 14.01.2017

Die Ebene wird weiter. Manchmal kann man kaum noch den Horizont am Ende der Straße erkennen. Wir halten Ausschau nach einem möglichen Abstecher in eine schöne Bucht, aber die abgehenden Straßen sehen von ihrer Verfassung her nicht sehr verlockend aus. Wir wollen unserem UDO wirklich nicht alles zumuten.

Unser Zwischenziel, den Walmart in La Paz, erreichen wir am frühen Nachmittag. Was wir von La Paz sehen, macht auf uns einen sehr weltstädtischen Eindruck. Aus Verzweiflung über die schlechten Mobildatenverbindungen versuchen wir ein Navigationsgerät zu kaufen, aber so etwas scheint hier überhaupt nicht gefragt zu sein. Deshalb gibt es dies auch nicht!

Wir sparen uns La Paz für die letzten Tage vor unserer Fährüberfahrt auf und nach einem herrlichen kleinen Picknick, das Barbara aus unseren Brötchen aus La Rosalía zaubert, brechen wir auf zum letzten Abschnitt nach Todos Santos.

Nach Todos Santos

Samstag, 14.01.2017

Todos Santos war eine Empfehlung anderer Touristen, aber ob es hier einen Platz für UDO gibt, konnten wir vorher nicht in Erfahrung bringen. 

Freundliche Grillmeister an einem mobilen Grillstand geben uns den entscheidenden Tipp und nach etwas Sucherei finden wir Sylvia’s RV Platz.

Erschöpft fallen wir in unsere Campingstühle und schon ist Sonnenuntergang.

Wir haben keine Lust und Kraft mehr zur Zubereitung des Abendbrots und so erinnern wir uns an die  freundlichen Grillmeister und zu je 30 Pesos (1,50€) haben wir mit Enchilada (Asada und Alambra) ein sehr leckeres Abendessen.

Wir erfahren, dass hier die Wale dicht an den Strand kommen sollen und so brechen wir am nächsten Morgen früh zu einem Spaziergang auf,  der auf einer Anhöhe endet,  von der aus wir den Strand und in der Ferne wirklich Wale sehen können.

Für den Nachmittag ist die Stadt unser Ziel. Sie ist bekannt für hier heimisch gewordene Künstler, was man an liebevoll gestalteten Anlagen, Cafés und Galerien sehen kann. Übrigens wurde hier Anfang der 1920ger Jahre die erste Schule der Baja California für Landkinder gegründet. Wir waren in dem Gebäude, welches heute ein Museum ist.

In der Stadt treffen wir Lise und Renée aus Quebec, die wir von Sylvia’s RV Platz kennen, mit denen wir anschließend im Café Todos Santos ein nettes Gespräch haben. Es ist schon erstaunlich, wie wir uns in unseren Lebensansichten ähneln, auch wenn wir tausende von Kilometern entfernt leben.

Nebenbei kapern wir einige Hundert MB Daten vom Wlan des Cafés herunter. Und nun noch das Highlight dieses oasenähnlichen Ortes:  Hotel California

Die Eagles lassen offen, ob sie hier gewesen sind bevor sie ihr Lied schrieben, also gilt: die Legende lebt! Und so nutzt man das hier kräftig aus. Am Abend haben wir uns das Lied auch noch mehrmals angehört und mitgesungen. Am nächsten Morgen zieht es uns dann doch in Meeresnähe und wir suchen auf dem Weg nach Cabo einen Zugang zum Strand. Nach Irrwegen zwischen riesigen Kandelabern finden wir einen traumhaften Platz direkt am Strand.

Im Campingstuhl sitzend, sehen wir doch noch tatsächlich mit dem Superfernglas von Elke und Willi die vorbeiziehenden Grauwale. Was für eine Freude bei einer Tasse Kaffee dazu!

 

Die Wellen sind so gewaltig, dass unsere Frisbeescheibe, die im Wasser landet, nicht gerettet werden kann. Voller Respekt gehen wir beim Strandspaziergang nur bis zu den Knien ins Wasser.

Die vielen Amerikaner und Kanadier, die hier ein Ferienhäuschen haben, interessieren sich nicht für das Treibholz, welches uns jedoch für unser geplantes Abendessen beim Grillen von Hühnchen Fleisch mit Zwiebeln und Zucchini gute Dienste tut.

Es reicht gerade so lange, um mit der Mundharmonika das Liederbuch einmal rauf und runter zu spielen.

Am 17. 01. sind wir dann schon am Morgen ganz aufgeregt, denn das ist der Tag, an dem wir Michelle, Bernadette und Mike in Cabo San Lucas treffen werden.

Cabo San Lucas-Treffen mit Mike und Familie

Donnerstag, 19.01.2017

Nach einer Irrfahrt auf der Suche nach Propangas, liegen wir uns am 17.01. gegen 15.00 Uhr endlich in den Armen. Die Freude ist riesig auf beiden Seiten. Endlich lernen wir auch Michelle kennen. Was für eine bezaubernde Frau sie ist, erkennen wir sehr schnell.

The best catch of your life, Mike!

Da steht selbst die gerade geangelte Dorade vom Vormittag, auf die du sehr stolz bist, weit zurück.

Wir trinken Margarita am Strand

und die Dorade wird für uns im hoteleigenen Restaurant auf vier  verschiedene Arten zubereitet.

Romantischer geht es gar nicht: wir sitzen direkt am Strand und genießen das herrliche Essen bei guter Unterhaltung. Der Abend klingt beim Glas Wein im Apartment aus.

Für den nächsten Tag haben wir viele Pläne und so gibt es erstmal ein ausgiebiges Frühstück (wieder am Strand).

Nicht alle Vorhaben können erfüllt werden (wir haben ja auch nur einen Tag!), denn es ist Urlaub und wir relaxen bei Margarita am Strand.

Mike hat zwar Glück in der Liebe, aber Pech beim Volleyballspielen gegen Steffen am Strand.

Tequila Tasting,

Riesenmargarita und ein Abendessen in herrlicher Umgebung beenden den Tag.

Am Morgen des 19.01. verabschieden wir die Drei und freuen uns darüber, dass wir eine so schöne Zeit gemeinsam hatten, in der wir viel geredet und gelacht haben.

Vielen Dank Ihr Lieben, für den freundlichen Empfang und auch UDO bedankt sich für den kostenlosen Platz auf dem Hotelgelände.

Schön, dass es mit der Sombrero Show am Flugplatz noch geklappt hat!

Und wieder ein einsamer Strand

Donnerstag, 19.01.2017

Auch wir verlassen  Cabo San Lucas,

 

machen unterwegs 2 Stunden große Wäsche in einem sehr ordentlichen und modernen Waschsalon und finden einen ganz einsamen Strand bei Las Lagunas an der Ostseite der Baja.

Wir essen die restliche herrliche Dorade, schreiben für den Blog, sortieren Fotos und lassen uns anschließend von tausenden Sternen und der sie umgebenden Milchstraße am herrlich dunklen Strand verzaubern und fallen danach todmüde ins Bett.  

La Paz

Dienstag, 24.01.2017

Wir brechen Richtung La Paz auf, mit der Option eventuell in dem uns empfohlenen Ort Los Barilles zu campen. Die Quads am Ortseingang sind schon das Zeichen dafür, dass hier der nordamerikanische Tourist heimisch ist. Im Ort sehen wir vor allem Gringos, die die Bars bevölkern und wir verlassen diese touristische Stadt. Die Straße führt nun durch enge Bergpassagen und über große ausgetrocknete Flussläufe. Die Landschaft ist großartig. Wir warten sehnsüchtig auf die Fährtickets von Amalia, unserer mexikanischen Tour-Agentin und so ist erst einmal Walmart unser Ziel, um wieder Internet zu bekommen. Wir versorgen uns und lernen dabei Jeanette und Javier beim Kaktusblätterkauf (Nopalitos) kennen. Beim Austausch über ein Rezept der Zubereitung dieser, kommen wir in ein nettes Gespräch und sie machen uns das Angebot, am folgenden Tag etwas gemeinsam in der Natur zu unternehmen. Im Aquamarina RV Park finden wir ein sicheres und komfortables Plätzchen und erkunden die Stadt per Rad. Wir sind erstaunt über die lange und sehr gut gestaltete Uferpromenade, den Malecón. Wir kommen dazu, als das Prinzenpaar für diese Karnevalsaison gekührt wird und schon haben wir eine Portion Kultur dabei.

Am Sonntagmorgen verabreden wir uns mit Jeanette und Javier und brechen zum Balandra Beach auf, nachdem uns Jeanette dankenswerterweise mit dem Ausdruck der Tickets und des Programms der folgenden Tage geholfen hat. Der Balandra Beach verzaubert uns sofort mit seinem Farbspiel, aber bevor wir Wasserkontakt haben, führen uns die beiden Biologen auf die umliegenden Berge.

Gut, dass wir Wanderschuhe und Stöcke dabei haben, denn für uns wird es eine echte Herausforderung.

Man hat einen besonderen Blick auf die Natur, wenn man eine solche sachkundige Begleitung hat. Jeanette findet doch auch wirklich die einzige, am Berg lebende Eidechse.. innocent

Wir erfahren viel voneinander und so im Gespräch vertieft, bewältigt auch Barbara  die Auf- und Abstiege ohne Probleme.

Am Ende winkt ein einsamer Strand, auf dem ein Kugelfisch sein Ende fand.

Geschärften Blickes finden wir Seestern, Seespinne und kleine Anemonen.

Am Balandra Stein, dem Wahrzeichen von La Paz, gibt es das obligatorische Gruppenbild und UDO beschert uns zum Empfang Kaffee und Donuts. Es war ein so schöner Tag, und wir beschließen, die Beiden zum Grillen am Abend am Tecolote Beach einzuladen. Es gibt Fisch von Mike und Gemüse mit Kaktusblättern, von Jeanette zubereitet. Wir müssen uns schon beeilen, denn der Sonnenuntergang lässt nicht lange auf sich warten. Bei einem Glas Rotwein, über uns die Milchstraße und Meeresrauschen im Ohr geht ein erlebnisreicher Tag zu Ende, wie er für uns ein seltener Glücksfall mit Jeanette und Javier ist.

Der Tag darauf verläuft ruhig, indem wir Muscheln suchen, baden, die streunenden Hunde verjagen und am Abend den restlichen vortrefflichen Fisch von Mikes Fang, diesmal über dem offenen Feuer, grillen.

 

Am nächsten Morgen fahren wir doch ein wenig aufgeregt zum Fährterminal nach Pinchilingue.

Amalia hat gute Arbeit geleistet und wir können problemlos alle Schranken passieren. Voller Erwartung gehen wir an Deck. Mexiko, wir kommen!!! Das sagen wir, weil viele Leute meinen, dass das wahre Mexiko erst auf dem Festland zu finden ist.

Die Fahrt verläuft dann doch etwas langweilig, der Service an Bord überschlägt sich nicht, es scheint wohl ein Fehler zu sein, Wifi an Bord nur für das Personal und nicht für die Gäste anzubieten. Wir quälen uns über die Zeit, lediglich der Sonnenuntergang ist ein Highlight. Wir freuen uns auf El Fuerte und natürlich auf die Kupferschlucht (Barranca Del Cobre).

Topolobampo – Ankunft auf dem Festland

Mittwoch, 25.01.2017

Aufgewühlt durch das Schaukeln des Schiffes und die Aufgeregtheit des Abfahrens sind wir noch eine Weile wach und lassen die Zeit auf der Baja noch einmal an uns vorbeiziehen.

Während der 2250km, die wir in ca. 3 Wochen gefahren sind, haben wir die herbe Rauheit, aber auch die sanfte Schönheit dieser ca. 1600km langen Halbinsel einigermaßen kennengelernt. Vom Kaktusdorn bis zum weichen Küstensand waren es manchmal nur wenige Meter. Da es „Winterzeit“ bei manchmal allerdings bis zu 34°C war, hat sich die Tierwelt und die Blütenpracht noch etwas zurückgehalten. Die Menschen waren stets freundlich und hilfsbereit, jedoch manche im Norden auch durch amerikanische Dollar geprägt, aber nie aufdringlich oder fordernd, wie wir es ja z.B. auf Kuba erlebt hatten.

Die Baja California war es wert, sie zu besuchen!coolsmile

 

Nach einer ruhigen und sicheren Nacht im Fährhafen von Topolabampo, wo wir freundlicherweise, vom Wachpersonal genehmigt, übernachten durften, machen wir uns auf den Weg nach El Fuerte.

Verglichen mit der Baja California können wir schon bald einige wesentliche Veränderungen feststellen.

Es wird grüner und der Boden scheint fruchtbarer zu sein, denn die Flüsse führen Wasser.

Am Straßenrand öffnen nun auch langsam die kleinen Stände, an denen man das hier angebaute Obst und Gemüse anbietet. Uns fallen auch die hier typischen Backöfen auf, die aus Ziegeln am Straßenrand gebaut wurden, um an Ort und Stelle frischen Kuchen und Brötchen zu backen.

Wir kaufen 3 große warme Brötchen, von denen wir eines sofort essen müssen, da uns der herrliche Duft nicht warten lässt.

Gegen 10.00 Uhr erreichen wir in El Fuerte, den RV- Park „Las Bugambilias“, der nun für 4 Nächte das Zuhause für UDO sein wird.

 

El Fuerte

Mittwoch, 25.01.2017

El Fuerte erschließen wir per Rad. Es ist eine kleine geschäftige Stadt.

 

Das Rathaus (Palacio Municipal) ist ein quadratischer zweistöckiger Bau mit umlaufenden Bogengängen.

Eindrucksvoll ist das dreiteilige Wandbild zur regionalen Geschichte. 

Auf einer Radtour entlang des Malecón genießen wir den Sonnenschein und die vielen unterschiedlichen Farben der von ihr bestrahlten Bougainvillea, die an vielen Grundstücken liebevoll in den Garten integriert wurde.

Der Fluss Fuerte trennt die Stadt von dem einzig kleinen, noch erhaltenen Teil des tropischen Trockenwaldes (Secret Bosque – Geheimer Wald), der einst bis Ecuador reichte.

Unsere Radtour findet eine entspannte Pause an der malerischen Plaza, wo wir bei Kaffee und Kuchen die koloniale Atmosphäre genießen und die riesigen Palmen bestaunen können.

 

Der CHEPE ruft: El Fuerte- Bahuichivo

Donnerstag, 26.01.2017

Schon sehr früh erwachen wir und das Aufstehen fällt uns überhaupt nicht schwer, denn heute machen wir uns auf zu unserer Zugfahrt mit dem CHEPE ins Copper Canyon (Barrancas del Cobre). Der CHEPE kam zu seinem Namen, weil er von Chihuahua zum Pazifik fährt. (Gesamtstrecke der Bahnlinie: 653km, 86 Tunnel, 37 Brücken – eine ingenieurtechnische und bautechnische Meisterleistung; www.chepe.com.mex)

Wir haben gemütliche Sitzplätze in der 1. Klasse,

die wir allerdings in den folgenden 4½ Stunden nur sehr wenig nutzen, denn es zieht uns immer wieder zu den oben offenen Einstiegstüren des Wagons,

um die atemberaubende Landschaft hautnah zu erleben und Steffen bringt es nicht übers Herz auch nur eine einzige Schlucht oder Brücke nicht fotografiert zu haben. tongue-outkiss

Diesem Fieber scheinen aber auch andere Reisende verfallen zu sein, denn von allen Seiten klicken die Fotoapparate.

Bis auf eine Höhe von 2200m überqueren wir eine 499m lange Brücke, fahren durch viele Tunnel, von denen der Längste 1838m lang ist und überqueren die 102m hohe Chinipass Brücke.

Wir sehen in endlose Schluchten vorbei an hohen Klippen und Wasserfällen, denn wir befahren einen der sogenannten dramatischsten Abschnitte dieser Bahnlinie.

 

Am Haltepunkt Bahuichivo steigen wir völlig überwältigt von all diesen Eindrücken aus dem Zug aus.

Unser Hotel Misión befindet sich neben einer alten Jesuitenmission und dem Internat der hier in der Umgebung heimischen Tarahumara Mädchen.

Zu Renée und Ulrike, zwei gebürtigen Ossis, die jetzt in der Schweiz leben, finden wir schnell einen Draht, den wir am Abend mit Tequila begießen. Vor dem Abendessen unternehmen wir jedoch noch eine dreistündige Fahrt zu einem Punkt mit spektakulärem Ausblick über den Urique Canyon und das gleichnamige Dorf, welches sich 800m tiefer in der Talsohle befindet. Urique hält den Rekord des heißesten Ortes Mexikos (bis zu 55°C im Sommer, während auf der Höhe bei ca. 2400m der kälteste Ort Mexikos liegt). 

Unser Guide zeigt uns die weitverstreuten Gehöfte der Tarahumara. Dieses Naturvolk ist überwiegend reinrassig geblieben und hat seinen naturgebundenen Lebensstil mit fleischloser Kost und Landwirtschaft beibehalten. Ein Zusatzverdienst ist Kunsthandwerk, welches aus Holz und den ca. 20cm langen Nadeln der Apache Pinie in Form von Gefäßen und Schmuck hergestellt wird.

Juan, der rüstige Wanderführer begleitet uns am frühen Morgen vorbei an Raureif bedeckten Wiesen.

 

In luftiger Höhe

Sonntag, 29.01.2017

 Am Mittag geht es mit dem CHEPE weiter nach Posada Barrancas, wo uns der kundige Guide Guadalupe zum Hotel Mansión Tarahumara bringt

und wir nach dem Essen unser Traumapartment direkt am Rande des Canyon in Beschlag nehmen. Allerdings müssen wir dazu über 200 Stufen bewältigen, was uns bei einer Höhe von 2300m an den Rand der Erschöpfung bringt.

In einer kleinen Gruppe, geführt durch einen Hotelangestellten wandern wir am Nachmittag unterhalb der Klippe um unser Hotel

und erreichen eine Ansiedlung einer Tarahumara Familie.

Die handwerklichen Arbeiten gefallen uns sehr, sodass wir Lesezeichen, Untersetzer und ein kleines Gefäß sowie eine Blume kaufen (alles aus Pinie geflochten) und wir somit andererseits einen Blick in deren familiäre Behausung werfen dürfen.

Dank Yanet aus Mexiko City bekommt auch Steffen die spanischen Erklärungen gedolmetscht und mit ihren schönen Augen und ihrer netten Art bringt sie selbst die Babys zum Lachen.

Der Tag geht in geselliger Runde mit Yanet und Enrique, sowie Luis und Leon zu Ende, jedoch nicht ohne den ortsüblichen Sotol nach einem Spaziergang durch den Ort getrunken und die landesüblichen Trinksprüche ausgetauscht zu haben. 

                                            

Ab 6.00 Uhr sind wir mit Kamera und Smartphone bereit, den prächtigen Sonnenaufgang zu dokumentieren.

Wir frieren bei -2°C und starkem Wind wie junge Hunde, haben aber einen schönen Sonnenaufgang erlebt.

Nach gemeinsamem Frühstück

starten wir zum Adventure Park und Aufregung macht sich breit, als Guadalupe schildert, was dort machbar ist. Steffen entscheidet sich für die 5km lange Tour mit Seilrutschen und Hängebrücken. Die längste Etappe dabei ist 1113m lang mit bis zu 400m über dem Erdboden und Geschwindigkeiten mit bis zu 110km/h, um am Ende mit der längsten  Seilbahn Mexikos über eine Strecke von 2750m  zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen.

Letztendlich lässt sich auch Barbara überreden und wir nehmen es vorweg, sie hätte es bereut, es nicht getan zu haben.

Die 30€ pro Person waren bestens angelegtes Geld, denn was es zu erleben gab, übertraf all unsere Vorstellungskraft.   ¡Muy, muy bien!!!

Leider waren wir nicht in der Lage den Link zum Youtube- Video zu realisieren, aber ihr findet da unser Video unter: "Ziprider 2017-01-28"

Inzwischen haben wir gelernt:

Danke Josh für die Hilfe! Sicher sind auch für unsere Leser deine Videos der Unesco- Welttour sehr interessant!

Wir erstehen die zwei Videos, die per Drohne gemacht wurden und mit glänzenden Augen treffen wir Guadalupe, der uns weitere atemberaubende Aussichten zeigt (z. B. Treffpunkt der drei größten Canyons – die Canyons Urique, Cobre und Tararecua)

Eine Tarahumara Frau wartet auf Touristen

und viel Interessantes über Land und Leute erzählt.

Bepackt mit Rucksack und voller neuer Eindrücke steigen wir mittags in den CHEPE, jedoch nicht ohne uns von Renée und Ulrike verabschiedet zu haben, die nach Chihuahua weiter fahren.

Tschüss, ihr beiden. Wir hatten viel Freude mit euch. Sicher werden wir auch noch viel Freude haben, wenn wir einige unserer Fotos austauschen.

Leider vermissen wir am Bahnsteig Elie und Pamela, die uns seit der Fährüberfahrt sehr liebe und nette Reisebegleiter waren.

Alles Gute all unseren liebgewordenen Reisebegleitern. Mit euch hatten wir nicht nur viel Spaß bei den Unternehmungen, sondern haben auch viel Interessantes über euch, sowie Neues über Land und Leute erfahren.

Da waren zum Beispiel die Gorditas, (Chiliteigtaschen gefüllt mit Fleisch, Käse und Bohnen, die bei einer Dorfbewohnerin, die man auf der Straße traf, bestellt wurden und eine Stunde später in ihrem Haus abgeholt werden konnten. Super lecker – haben wir im CHEPE gegessen.

Im Zug haben wir eine nette Zeit mit unseren mexikanischen Freunden, während die atemberaubende Landschaft ein letztes Mal an uns vorbeizieht.

Per Taxi gelangen wir zu UDO und im Wohnmobil sitzend resümieren wir, dass dies wohl für immer einer der großartigsten Ausflüge bleiben wird, vor allem auch dank der kompetenten Reiseorganisation von Amalia Navarrete von AMAPA TOURS Düsseldorf. Alle unsere Träume wurden dank ihrer perfekten Organisation wahr und ihre fürsorglichen und nützlichen Tipps waren sehr hilfreich.

 

Dear friends:  it was nice to spend that time with you. We have learned so much about you and your countries. We wish you all the best on your trip and have fun.

Special thanks to you, Yanet and Enrique, for your invitation to Mexico City. We are looking forward to meeting you and spending some time together.

                                          coolsmile

Am Morgen nach unserer Tour plaudern wir nett mit María, der Besitzerin des RV Parks „Las Bugambilias“, der uns und UDO ein freundliches und sicheres zu Hause war und ein Abschiedsfoto beendet den Abstecher.

 

Auf dem Weg zum Meer

Sonntag, 29.01.2017

Nachdem wir so viel Bergluft geschnuppert und doch auch ein wenig gefroren haben, zieht es uns wieder an die Küste.

Las Glorias

Sonntag, 29.01.2017

Der Start in El Fuerte zieht sich etwas hin und so schaffen wir es nur bis nach Las Glorias, wo wir bei Morro’s RV Park einchecken. Der freundliche Francisco ist Manager, Koch und Kellner und überrascht uns mit Kenntnissen vom Kölner Dom.

Die Küche ist ausgezeichnet, denn die servierten Gerichte (Ceviche und Fischspieß) sind sehr lecker.

Das Ganze genießen wir bei phantastischem Sonnenuntergang.

Wie auch anderswo noch viele Spuren von Naturkatastrophen der vergangenen Jahre sichtbar gewesen waren, so hat dieser Ort, der vor ca. 2 Jahren von einem Tsunami heimgesucht worden war und verwüstet wurde, es schwer bei ausbleibender, vor allem amerikanischer, Kundschaft, sich zu erholen.

Ein Traveller Paar aus Alberta, Kanada, sind unsere einzigen Nachbarn. Auch sie wollen mit ihrem Wohnanhänger nach Südamerika, rechnen aber dabei in Jahren!

Mal sehen, wo man sich wiedertrifft.

Apropos treffen; auf dem Highway in Richtung Mazatlán sehen wir zwei gelbe Fahrräder vor uns. Das könnten Franzi und Hans sein!? (siehe Blogeintrag Angeln in der Oase San Ignacio vom 10.01.2017) Bingo!

Herzliche Umarmung und gemeinsamer Imbiss an einer kleinen Raststätte mit Erfahrungsaustausch. Sie haben die Baja doch schon eher verlassen, als sie eigentlich wollten, nachdem es einen Wetterwechsel mit viel Niederschlägen gab und sie in ihrem kleinen Zelt fast untergegangen sind im Regenwasser und aufsteigender Kloake. Aber sie geben den Mut und ihre positive Einstellung zu ihrer Tour nicht auf, sondern ändern ihren Plan einfach und passen ihn den Gegebenheiten an. Prima!

Wir kosten von ihrer Papachi, deren Gelee um die Kerne herum so ziemlich gegen alles helfen soll – so etwas machen Wüstenfrüchte!