Berichte von 11/2016

Joshua Tree Nationalpark

Dienstag, 01.11.2016

Nach einer friedlichen und ruhigen Nacht frühstücken wir im Freien sehr zeitig und stellen fest, dass die 28°C doch etwas frisch sind. 😉😛

Als erste Etappe steht die Überquerung des Colorado River und die Passage der kalifornischen Einfuhrbehörde auf dem Plan, was wir problemlos meistern. Frisches Obst und Gemüse dürfen nicht eingeführt werden, aber bei uns begnügt man sich mit der Frage nach unserer Herkunft.

In Needles gibt es diverse 66 Schätzchen zu sehen,

aber vor allem den Wagon Wheel Diner, an dem wir nicht vorbeikommen, denn hier gibt es den Benedikt, den wir besonders gern essen.

Auf dem Parkplatz ist auch wieder UDO der Star, denn die Fahrer der glänzenden roten Trucks werden auf ihn aufmerksam.

Ab Needles wird die Landschaft immer karger und selbst auf einsamer Landstraße erreichen wir 36°C. Kein Wunder, denn wir durchqueren das Gebiet von Colorado und Mojave Dessert, durch welche hier die ROUTE 66 geht.

Sollte man wegen der Joshua Bäume einen Umweg von ca. 150 Meilen machen, und noch dazu durch die Mojave Wüste? Und heißer als anderswo soll es auch noch sein!

Man soll!!!

Wir folgen der ROUTE 66 bis Ludlow und fragen uns, wie das mit der Hitze noch weiter gehen soll.

Die Grundstücke entlang der Straße sind meist verlassen und dann zerstört oder abgebrannt worden.

Roy’s Café und Motel in Ludlow ist noch einmal ein 66 Schätzchen

und dann biegen wir zum Joshua Tree National Park ab.

Auf der Landkarte ist ein See eingezeichnet. Na, wo ist er denn? Gebrochene Schollen ragen wie bei einem umgepflügten Feld auf, wo sonst zeitweise ein See ist.

Es geht etwas aufwärts und in Twentynine Palms ist das Visitor Center. Einem freundlichen Ranger erzähle ich, dass wir zum Campingplatz wollen und er hebt den Daumen!

„Oh! Gute Entscheidung!“, sagt er „ Denn da oben ist es viel kühler.“

„Und Camping?“- „Letze Nacht war nichts mehr frei! Heute: It’s fine!“

Das war die Taktik: Sonntag anreisen, um dem Wochenendverkehr zu entgehen!

UDO nimmt die Steigung um 760m auf 1460m sehr gelassen. Vorfreude! Die Felsknubbel werden größer, wie auch die Joshua Trees.

Und wir stoppen am Skull Head.

Angenehm frische Luft umgibt mich beim Fotografieren.

Auf dem Jumbo Rocks Campground suchen wir uns ein schönes Plätzchen und Barbara befällt der Reinigungsvirus. Zugegebener weise haben wir diesem Virus lange widerstanden. Wir putzen und saugen bei endlich wieder angenehmen Temperaturen, um pünktlich zum Sonnenuntergang das Farbenspiel zu bestaunen.

Gesprächige Amerikaner ostasiatischer Herkunft leisten uns Gesellschaft.

Nach Hitze und Lärm der letzten Tage ist dies hier eine Wohltat.

Der nächste Tag verheißt gute Wetterverhältnisse

und wir wandern ca. 2 Stunden auf dem Skull Head Trail

und staunen über die Vielfalt der Pflanzenwelt, die man mittels kleiner Tafeln auch sehr gut beschrieben hat.

 

Der Nachmittag vergeht entspannt mit Nudelgericht, Eiskaffee und weiterhin angenehmen 18°C im Schatten und abends wird gegrillt.

Gesellschaft bekommen wir dabei von einem Häschen und einigen Eidechsen. Steffen macht eine Extrafototour und scheucht nur eine Eule von ihrem Schlafplatz auf.

Im Visitor Center wurde uns der Aussichtspunkt Keys View besonders empfohlen. Warum?

Von hier aus sehen wir nicht nur Palms Springs am Fuße des Mt. San Jacinto,

sondern auch in aller Deutlichkeit die (San Andreas Fault) San Andreas Verwerfung, die Spalte, die sich von Mexiko bis in den Norden von San Francisco über 700 Meilen hinzieht, zwischen der Nordamerikanischen und der Pazifischen Platte.

Da wir bestes Wetter mit einmaliger Fernsicht hatten, konnten wir alles sehr gut sehen.

Die letzten Meilen auf der ROUTE 66

Mittwoch, 02.11.2016

Treu sein bedeutet auch schon mal Anstrengung. Und so fahren wir nach Verlassen des Joshua National Parks einen riesigen Umweg zurück nach Barstow, um möglichst wenig von der ROUTE 66 zu verpassen.

Die Stadt ist von Wüste förmlich umgeben

und insofern eine moderne Oase, denn wir finden hier, was wir benötigen: Tankstelle und WALMART.

Auch einige schöne Wandbilder zieren die ausführende Straße und das El Rancho Motel ist eine 66 Antiquität.

In Victorville wird der Hunger übermächtig und wir halten an einer Pizzeria, die uns gut in Erinnerung bleiben wird, denn das Knobibaguette zu den Chicken Wings waren ganz frisch gebackene Hörnchen.

Mit dem Christies‘ Song “San Bernardino“ im Ohr fahren wir in die Stadt ein und suchen eine Stunde vergeblich nach Romantik und einem Platz für die Nacht. Da wir dies nicht finden, bzw. es uns doch zu „lausig“ wird, suchen wir zuerst Aldi und dann nach einem Schlafplatz. Als wir ALDI verlassen, ist schon mal wieder Dämmerstunde und die hektische Suche beginnt. Unser Quartier für die Nacht ist schließlich ein RV Platz für 35 $, wo wir uns die ganze Nacht den Lärm der Straße anhören können. GOOD NIGHT….

Wir stehen früh auf, schütten den Nachttopf aus und hauen ab.

In Rialto bestaunen wir das Wigwam Motel und das war es dann auch mit 66 Schätzchen für den Rest des Tages.

Die weiteren ca. 50 Meilen bis Santa Monica waren anstrengender Stadtverkehr. In Pasadena drehen wir einige Runden ohne einen Parkplatz für uns und UDO zu finden.

Pasadena City Hall

In Beverly Hills geht uns die ROUTE 66 schon mal verloren, aber: Freunde verlässt man nicht und so fahren wir mal wieder rückwärts, um neu anzusetzen. Motto: ja nichts verpassen!

Ziel erreicht

Mittwoch, 02.11.2016

Als wir den Ocean Drive in Santa Monica sehen, schlägt unser Herz höher, jedoch sind wir nicht enttäuscht, dass es zu Ende ist, sondern recht froh, denn der Tag war echt anstrengend.

Wir drehen eine Extraschleife im Feierabendstau, um das Schlussfoto am Kiosk am Ocean Drive hinzubekommen. Schnappschuss und Schluss. 

  

Wir fahren im Staustress zu unserem Traum RV Platz in Malibu, den wir von unserem Kalifornien Trip 2006 kennen und sind sehr erleichtert und froh, einen Platz hoch oben mit Blick auf L.A. und den Pazifik noch vor dem Sonnenuntergang zu bekommen.

 

Wein, Bier….. schnarch!

Resümee unserer Zeit auf der ROUTE 66

Donnerstag, 10.11.2016

Der Highway, der in den 1920ger Jahren gebaut wurde, war in der Zeit der Großen Depression eine Straße der Hoffnung für Millionen von Menschen auf dem Weg in den Westen.

Für uns war es eine interessante Erfahrung und dabei hatten wir viel Spaß und Freude, diesen Weg nachzuvollziehen. Auch für uns haben sich viele Wünsche und Hoffnungen erfüllt.

Wenn wir auf die letzten Wochen zurückblicken, ist das Bemerkenswerteste, das uns auf Anhieb einfällt:

- die Landschaft ist einmalig schön,

- die Freundlichkeit der Menschen ist beeindruckend,

- die Amis können hochwertig kochen bzw. zubereiten und neuerdings auch gute Biere brauen.

Die ROUTE 66 führte uns durch nahezu alle erdenklichen Landschaftstypen: vom wasserreichen Norden über die Steppe in der Mitte und durch Wüste und Gebirge im Süden.

Gab es am Morgen noch eine eingefrorene Wasserleitung, war es auch möglich, dass wir mittags über 30°C hatten. Dabei war die Präsenz der Flora der Situation jeweils angepasst.

Visitor Centers, National Parks und sogar die Innenstädte sorgen mit Wasserspendern und sauberen öffentlichen Toiletten, die ausnahmslos immer ohne Bezahlung sind, für Wohlbefinden.

Besonders aufgefallen ist uns, dass die Menschen, denen wir unterwegs begegneten überaus freundlich und hilfsbereit waren, (wenn auch die naheliegende Spezies der Wohnmobilfahrer nicht oft den erhofften Kontakt auf den Rastplätzen brachte). Neben der schlechten Internetpräsenz war dies das Einzige wo sich unsere Erwartungen von der Realität unterschieden.

Ab New Mexico schienen die Atmosphäre noch entspannter und die Innenstädte noch lebendiger.Das besondere Erlebnis war die Bekanntschaft mit Ira und seiner Familie, wie bereits im Kapitel Gänsehautfeeling beschrieben.

Im nördlichen Bereich der ROUTE 66 war die gepflegte Tradition um die ROUTE 66 stärker ausgeprägt,  was man besonders an der guten Beschilderung und den bemerkenswert gut restaurierten Raststätten, Tankstellen und Motels sehen konnte. Außerordentlich gute Diners, in denen man traditionelle amerikanische Speisen hochwertig zubereitet und auch in bester Qualität bekam, werden uns im Gedächtnis bleiben. Besonders hier hat die Tradition noch gelebt.

Auf Anhieb fällt uns der Hot Dog bei Nelly’s in Wilmington, das unglaubliche Raststätten Buffet im „Dixie Travel Plaza“ oder auch „Truckers Home“ genannt in McLean sowie das Frühstück in Lilo’s West Side Café  in Seligman ein, wovon wir noch tagelang geschwärmt haben.

Es gibt eben nicht “die Amerikaner“  oder “das Fast Food“.

Übrigens kann man heute auch nicht mehr davon ausgehen, dass man hier nur “Dicke“ sieht.  Es gibt hier wirklich “Jedermann“!

 

Erholung am Pazifik

Sonntag, 13.11.2016

In den letzten 10 Tagen hatten wir Erholung pur an verschiedenen Stränden von Malibu,

   

haben uns in der näheren Umgebung wie Santa Barbara

und den Santa Monica Mountains

umgesehen

und uns außerdem auch kulturell amüsiert (Getty Villa - Museum - ganz heißer Tipp!).

Nun geht es erst mal wieder nach Hause. Bis bald in der Heimat!

Abflug nach Deutschland

Dienstag, 15.11.2016

Abschiedsstimmung bei Vollmond am Strand von Malibu