Vulkan Irazú

Donnerstag, 04.05.2017

Nach dem herzlichen Abschied von Leo

Abschied auch von den farbenfrohen Kolibries

und gut versorgt mit guten Tipps versuchen wir den Poás auf der wunderschönen empfohlenen Strecke zu sehen. Nach den Schilderungen von Moises soll es sogar der schönste von allen Vulkanen im Land sein. Dann während der Fahrt erspäht ihn Barbara im Rückspiegel. Zum Anhalten gibt es wie immer in Zentralamerika kaum Gelegenheit, da es wenig Haltepunkte gibt und diese dann meist eine hohe „Schulter“ sprich Kante haben. Irgendwann geht es dann doch und wir blicken ehrfurchtsvoll zu dem gerade aktiven Vulkan herüber.

 

Wir machen einen kurzen Stopp in Heredia, wo angeblich die schönsten Mädchen des Landes wohnen und sich die festungsartige Basílika de la Inmaculada Concepción befindet, die schon zahlreichen Erdstößen standhielt. Uns reicht eine Stunde, denn die Schönheiten schlummern noch und die Plaza ist schnell umrundet. Vom Wachturm El Fortín, dem letzten Überbleibsel einer spanischen Festung haben wir noch einen schönen Ausblick, bevor wir uns zum Irazú aufmachen.

Eindrücke von unterwegs Blick zum Irazú mit Kaffeeplantagen im Vordergrund

Es geht steil hinan aber bei einer Abbiegung fehlt der entscheidende Wegweiser zum Nationalpark und so enden wir auf ungeteerter Straße zwischen Bananen- und Erdbeerplantagen mit düster dreinschauenden Arbeitern. Wir bekommen von einem freundlichen Passanten den entscheidenden Tipp, quälen uns noch einige enge und steile Wege und dann stehen wir in strömendem Regen vor dem Eingangstor zum Nationalpark auf etwas über 3000m.

Dass an diesem Tag nichts mehr geht ist klar, und wir bekommen das OK, wenige Meter neben dem Eingangstor übernachten zu können.

Regen und Nebel nehmen kein Ende und um ca. 20.00 Uhr haben wir außen nur noch 17°C. Da UDO etwas Wärme gespeichert hat, lässt es sich innen bequem aushalten, nur der Sauerstoffgehalt ist schon so gering, dass die Pietzo Zünder die Gasflamme nicht mehr zünden. Ein Glück, dass wir noch eine Schachtel Streichhölzer haben.😛

In dieser Nacht schalten wir seit Wochen mal wieder die Heizung ein. Diese ist allerdings so im Tiefschlaf gewesen, dass bei ihrem ersten Warmluftausstoß um ca. 4.00 Uhr erst einmal unser Gas Sensor lauten Alarm gibt. An Schlafen ist nun nicht mehr zu denken,😀 aber so sind wir fit und können um 8.00 Uhr am Eingang des Parks stehen.

UDO hat auch seine Problemchen auf der Höhe, denn er hat Mühe anzulaufen und lässt dabei einen riesigen Rauchpups. Ob er wohl ahnt, dass er gleich mit 3376m Höhe seinen bisherigen Höhenrekord von 3241m bei den Mariposas schlagen wird?

Aber er geht diesen Rekord ohne zu leiden an, denn Barbara fährt sehr flüssig über den Sattel. Wir parken auf ca. 3200m und müssen nun also bis auf die Aussichtsplattform auf 3432m noch etwas wandern.

Zwar ist die Playa Hermosa, ein flaches Becken gefüllt mit Vuklanasche und schwarzem Sand, gut zu sehen,

aber die eigentliche Attraktion, der 1050m breite und 300m tiefe Haupt Krater des Vulkans, der Pricipal, bleibt im Nebel. Irgendwann ist es zu kalt, die Geduld am Ende und wir steigen wieder ab, um den Pfad entlangzugehen, der zwischen der Playa und dem Principal verläuft.

Ein wenig kommt die Sonne durch und wir sind glücklich, doch noch den Grund des Kraters sehen zu können, der nun am Ende der Trockenzeit eben auch trocken ist. Ansonsten ist er mit giftgrünem, schwefelhaltigem Wasser gefüllt.

Noch ein wenig Schwung auf dem Parkplatz geholt, um wieder über den Sattel zu kommen und dann geht es über 20km bergab nach Cartago.