Mesa Verde National Park, Colorado- Behausungen im Fels

Donnerstag, 20.10.2016

Auf dem Weg zum Mesa Verde kreuzen wir die ROUTE 66 in Gallup und finden dabei zwei interessante, für die Region typische Figuren.

Am Nachmittag kommen wir im Nationalpark an und glauben doch noch ernsthaft, dass eventuell noch eine Tour geht.  😉  Wir buchen die 11.00 Uhr Tour für den nächsten Tag, da es die früheste verfügbare Tour ist und erfahren, dass man schon mal ca. eine Stunde bis zum Balcony House fahren muss.

Also checken wir im Morefield Campground ein und machen einen ausgiebigen Sonnenuntergangsspaziergang auf dem Knife EdgeTrail, von dem aus wir die „Schlafende Ute“ ("Sleeping Ute") und die riesige Ebene um Cortez vor uns liegen haben.

 

Wir werden von einer Schneehuhn Familie begrüßt und über uns kreist ein Adlerpaar am hohen Fels. Bei 9°C kommen wir zu UDO zurück und machen uns den ersten Grog dieser Tour.

Bereits um 6.00 Uhr am nächsten Morgen sind wir auf den Beinen, um zum Balcony House aufzubrechen und müssen dabei feststellen, dass an der Dumping Station das Wasser eingefroren ist, denn es waren -6°C auf ca. 7000ft (2300m) und wir somit kein Frischwasser bekommen konnten. Andere Bewohner stört das weniger.

Auf dem Weg werden die Aussichten immer spektakulärer.  Mit 8514ft am Park Point Overlook erreicht unser UDO den bisherigen „Höhepunkt“ seines Lebens.

Wir müssen einige Aussichten auf die Zeit nach der Tour verschieben, denn ehe wir uns versehen, ist es 11.00 Uhr. Zu Beginn werden wir kurz belehrt, und es erfolgt die Aussage, dass Leitern und Tunnel auf dem Weg doch nicht so dramatisch seien, wie sie vielleicht im Visitor Center beschrieben worden waren und die Ancestral Pueblo People hätten es ja auch täglich gemeistert.

Wir erleben es anders herum. Es stellt sich heftiges Herzklopfen ein. Beim Leiternsteigen über ca. 6m  sollte man besser nicht nachdenken, sondern einfach nur steigen!

Was wir dann sehen und erleben, übertrifft all unsere Vorstellungskraft. Meisterhaft gesetzte Wände in schwindelerregender Höhe der Felsaushöhlungen und dazwischen sogar Kivas!

Ein unbedachter Schritt könnte der letzte sein! Wir können es kaum fassen, was die damaligen Bewohner vor ca. 800 Jahren in einem bewohnten Zeitraum von ca. 150 Jahren hier geschaffen haben. Ein Tunnel, den wir notwendigerweise begehen müssen, ist gerade breit genug, um hindurchzukommen

und das abschließende Leitersteigen nach oben treibt den Adrenalinspiegel in die Höhe.

Unglaublich, dass eine derartige Tour in den auf Sicherheit besessenen USA möglich ist, denn in der Gruppe waren sogar Kinder im Alter von Max (6) und ein Vater hatte ein Traggestell mit Kleinkind auf dem Rücken.

Wir drehen noch einige Runden, besichtigen dabei ausgegrabene Kivas und ebenerdige Wohnstätten der Urbewohner, um dann zum Schluss einen grandiosen Einblick in die größte der Felssiedlungen, die Cliff Palace, zu werfen.