Gänsehautfeeling und tiefe Eindrücke in einem Pueblo bei Native Americans

Montag, 17.10.2016

Nach einem guten Frühstück fahren wir am Rio Grande entlang und folgen der Old 66 in einem weiten südlichen Bogen in Richtung Gallup. Eine unendliche Weite tut sich auf, wo man nur erahnen kann, wie es den frühen Passanten dieser Rute ergangen sein muss.

Wir meiden weiterhin die Interstate und werden mit einer Straße belohnt, die sich um rote Felszinnen und schwarzes Lavagestein herumschlängelt.

Trotz unserer mittlerweile erworbenen Vorurteile besuchen wir die Adobe Kirche San José im Old Laguna Pueblo.

Steffen wurde von einer Frau angesprochen, die ihn darauf hinweist, dass am nächsten Tag das Pueblo Paraje eine Feast (Feier)mit traditionellem Tanz feiert und sie uns dazu sehr gern einladen möchte. Wir begreifen es als Wink des Schicksals und beschließen, dabei zu sein. Die Frage ist nur, wo können wir übernachten und am nächsten Tag parken. Diese Fragen beantwortet freundlicherweise Ira, den Steffen auf einem Parkplatz anspricht und der uns daraufhin kurzerhand zu seiner Familie nach Hause einlädt.

Wir erleben Gastfreundschaft in  höchster Form, denn wir werden in das Haus der Familie eingeladen und dürfen am Abendessen teilhaben. Stundenlang sprechen wir über das Leben der Pueblos, den Native Americans, denen diese Familie auch angehört und auch wir erzählen von unserer Familie, Heimatstadt und unserer Reise. Ein Faltplan von Magdeburg mit einigen Stadtansichten kommt gut an.

Ca. 20 Hunde in der Nachbarschaft sorgen für unsere Sicherheit während der Nacht. Das ständige Tuten der Santa Fe Railway beschert uns wirre Träume.

Wir stehen früh auf und Ira überrascht uns mit Burritos, die seine Frau uns zubereitet hat. Überhaupt hat sie den ganzen Abend in Vorbereitung der Feast gebacken, denn auch sie hatte einen Stand auf der Feast in Paraje. Wir fahren früh nach Paraje, suchen uns einen Parkplatz, bummeln an den vielen Ständen entlang und erleben den Prozessionszug.

Wir stärken uns mit Schokocookies, die wir am Stand von Dira kaufen und schon beginnt ein Tanz, an dem ca. 150 Pueblos einschließlich vieler Kinder in ihren traditionellen Trachten teilnehmen. Ein zweiter Tanz wird von zwei Kriegern in Büffelkostümen gemeinsam mit zwei Kindern in wunderbaren Adlerkostümen und den dazugehörigen Federn ausgeführt. Wir sind erstaunt, wie die Tradition noch lebt.

Fotografieren und Filmen ist strengstens verboten und wir respektieren das.

Es gibt schönes Kunstgewerbe, das selbst von den Produzenten angeboten wird. Leicht finden wir unsere Urlaubsmitbringsel und beglücken uns auch selbst ein wenig.

Ein Sandsturm treibt uns ca. 12.30 Uhr zur Abfahrt.